Schulabschlüsse Abituranteil steigt, Hauptschulabschlüsse rückläufig
Vor dem Internationalen Tag der Bildung hat das Statistische Landesamt die Entwicklung bei Schulabschlüssen in Thüringen unter die Lupe genommen.
Erfurt - In Thüringen hat sich der Anteil der Menschen, die die Schulzeit mit dem Abitur oder Fachabitur beendet haben, binnen zehn Jahren erhöht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verfügten 2023 rund 30 Prozent der Bevölkerung über diesen Abschluss, der ohne Umwege ein Studium an einer Universität, Hochschule oder Fachhochschule ermöglicht. Im Vergleich zu 2013 sei dies ein Anstieg um 7,8 Prozentpunkte. Auch der Anteil der Menschen mit einem Realschulabschluss hat im Vergleichszeitraum zugenommen, während der Bevölkerungsanteil mit Hauptschulabschluss rückläufig war.
Unterschiede nach Alter und Region
Die Statistiker verwiesen auf Unterschiede in den Altersgruppen. Demnach verfügten 44,4 Prozent der 25- bis unter 45-Jährigen 2023 über die Hochschul- oder Fachhochschulreife, was auf den Ausbau der weiterführenden Bildungseinrichtungen in den letzten Jahrzehnten zurückzuführen sei.
In der Altersgruppe ab 65 Jahren besaßen knapp 23 Prozent das Abiturzeugnis. Hier war der Hauptschulabschluss mit einem Anteil von 33,6 Prozent weiter verbreitet, während das 12,8 Prozent der 25- bis 45-Jährigen betraf. Regional war der Anteil der Bevölkerung mit Abitur in den Universitätsstädten Jena und Weimar mit rund 60 beziehungsweise 54 Prozent am höchsten.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (51,3 Prozent) verfügte 2023 nach zehn Schuljahren über einen Realschulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss, das waren 3,7 Prozentpunkte mehr als 2013. Den Hauptschulabschluss hatten 18,4 Prozent, 11,4 Prozentpunkte weniger als zehn Jahre zuvor.
Die Statistiker haben Daten aus dem Mikrozensus, der jährlichen Haushaltsbefragung, ausgewertet. Die Berechnungen beziehen sich auf rund 1,8 Millionen Menschen ab 15 Jahren.