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Von Brüssel nach Berlin AfD-Politiker Krah will in den Bundestag

Im Frühjahr hatte er der AfD-Spitze den Europawahlkampf mit Negativschlagzeilen vermasselt. Im EU-Parlament haben ihn seine AfD-Kollegen öffentlich ausgegrenzt. Jetzt will Maximilian Krah nach Berlin.

Von dpa 22.11.2024, 16:58
Krah strebt in den Bundestag. (Archivbild)
Krah strebt in den Bundestag. (Archivbild) Kay Nietfeld/dpa

Berlin - Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah strebt einen Wechsel in den Bundestag an. Entsprechende Medienberichte wurden der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt. Krah selbst sagte „Welt am Sonntag“ und „taz“, die Kandidatur sei noch nicht entschieden. Er bestätigte aber Gesprächstermine in Sachsen mit verschiedenen AfD-Kreisvorsitzenden. Er habe großen Zuspruch bekommen für eine Kandidatur für den Bundestag, sagte Krah der „Süddeutschen Zeitung“. Die Stimmung an der Basis in Sachsen sei eindeutig. Bis Ende November werde es eine Entscheidung geben. 

Krah: „Gefechtslage hat sich geändert“

Die „Welt am Sonntag“ zitiert ihn mit den Worten: „Die AfD hat bei der Europawahl das bundesweit beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte eingefahren. Insbesondere den Wahlerfolg bei den jungen Wählern hefte ich mir selbst ans Revers. Die Gefechtslage hat sich geändert, dadurch dass ich nicht in die Delegation und Fraktion aufgenommen wurde.“

Wochenlange Negativ-Schlagzeilen im Europawahlkampf

Krah war im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht. Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China. In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht. Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der gemeinsamen Fraktion von Rechtsaußen-Parteien im Parlament an, die die AfD gebildet hatte.