Aufgespießt Biber bauen besser
Staudamm-Bau in Rekord-Tempo: Nager brüskieren Behörden.
Jahrelang debattierten, stritten Forstamt, Kommune, Wasserwirtschaftler, Naturschützer und übergeordnete Genehmigungsbehörden über den künftigen Staudamm im tschechischen Landschaftsschutzpark Brdy. Der liegt in der böhmischen Pampa, ziemlich genau auf halbem Weg zwischen Prag und Pilsen. Der Damm soll 1,2 Millionen Euro kosten, das Wasser des Flüsschens Klabava anstauen und so einen ehemaligen Truppenübungsplatz wieder in ein Öko-Feuchtgebiet mit vielen Pflanzen und Tieren verwandeln.
Die Instanzen hatten das Projekt schon beinahe zu Tode verwaltet. Da kamen die Biber und machten einfach. Über Nacht fällten sie an genau der richtigen Stelle ein paar Bäume, fertig war der Staudamm. Für kein Geld und ohne Einsatz spritfressender und lärmintensiver Bautechnik. Da stehen die Behörden jetzt ganz schön blöde da. Was lernen wir aus der Geschichte? Nehmt lieber Biber.
Nachrichtenjunkies haben es sicher gemerkt: Das Thema geistert schon über eine Woche durch die sozialen Medien und hat es aus verschiedenen Gründen erst jetzt in die Volksstimme geschafft. In diesem Fall hätten Biber aber auch nichts beschleunigt. So.