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Agrar Bauernverband fordert gezielte Investitionen

Sachsens Bauern fordern von der neuen Bundesregierung klare Investitionen und weniger Bürokratie. Die Landwirte sehen sich vor großen Herausforderungen.

Von dpa 25.03.2025, 13:56
Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, fordert eine gerechte Behandlung der Landwirtschaft bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin.
Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, fordert eine gerechte Behandlung der Landwirtschaft bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin. Sebastian Kahnert/dpa

Weinböhla - Der sächsische Landesbauernverband fordert von der neuen Bundesregierung gezielte Investitionen in die Landwirtschaft zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. „Wir fordern klare Rahmenbedingungen und eine nachhaltige Förderung, damit die Landwirtschaft auch in Zukunft eine tragende Säule unserer Gesellschaft bleibt“, sagte Torsten Krawczyk, Präsident des SLB, beim Bauerntag in Weinböhla.

Für die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD für eine neue Bundesregierung forderte er eine gerechte Behandlung der Landwirtschaft ein. Man habe es zwar geschafft, dass Agrardiesel-Vergünstigungen erhalten bleiben, jedoch drohe ein Großteil dieses Geldes in die Lohnsteigerungen durch den Mindestlohn zu gehen. 

Tierhalter in Sachsen unter Druck

Krawczyk forderte auch eine Stärkung der Tierhaltung ein. In der letzten Legislaturperiode seien in Sachsen 30 Prozent des Schweine- und 14 Prozent des Rinderbestandes verloren gegangen. Beim Pflanzenschutz setzte sich Krawczyk für einen anderen Ansatz ein. Statt immer mehr auszudünnen, müsse man eine breite Palette an Wirkstoffen erhalten. 

Immer wieder thematisiert wurde in Weinböhla der Bürokratieabbau. Es hätten sich tiefe Gräben zwischen Praxis und Verwaltung gegraben, das müsse man befrieden, so Krawczyk.

Landwirtschaftsminister Breitenbuch plant Kurswechsel

Sachsens Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) - selbst Landwirt - kündigte einen Kurswechsel in seinem Haus an. Er kritisierte sowohl seinen Vorgänger Wolfram Günther (Grüne) als auch die scheidende Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP deutlich. Vieles sei in Berlin blockiert worden, die notwendige Bewegungsfreiheit „festgezurrt“. Er wolle wieder Vertrauen zwischen den Landwirten und der Verwaltung aufbauen. 

Breitenbuch sprach sich unter anderem für mehr Freiheiten beim Pflanzenschutz und beim Düngerecht sowie für den Erhalt des Sonderstatus der Landwirtschaft beim Mindestlohn aus. Der Wolf solle ins Jagdrecht aufgenommen werden, um Abschüsse möglich zu machen.

Jedoch müsse man Prioritäten setzen. „Das Geld ist alle, das muss ich deutlich sagen“, sagte Breitenbuch. Nicht alles, was unter Günther möglich gewesen sei, werde erhalten bleiben. So findet in diesem Jahr etwa keine Grüne Woche statt. Breitenbuch kündigte auch ein Ende des sächsischen Luchsauswilderungsprogrammes an, die Mittel seien gestrichen.