Pflanzenschutz Bekämpfung von Zikaden nun auch bei Kartoffeln
Schilf-Glasflügelzikaden bereiten Bauern in mehreren Regionen Sorgen, da sie Bakterien übertragen. Jetzt werden Gegenmaßnahmen ausgeweitet.

Braunschweig/Berlin - Zum Schutz vor Ernteausfällen können nun auch bei heimischen Kartoffeln Pflanzenschutzmittel gegen eine Insektenart eingesetzt werden. Per Notfallzulassung wird für mehrere regulär zugelassene Mittel die Anwendung für 120 Tage ermöglicht, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Braunschweig mitteilte. Damit solle die Schilf-Glasflügelzikade abgewehrt werden.
Geprüft werde dies aktuell auch noch für Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie oder Rote Bete. Für Zuckerrüben gelten bereits entsprechende Notfallzulassungen.
Der geschäftsführende Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte, die Zikade breite sich immer weiter aus. „Für viele Bäuerinnen und Bauern wird das heimische Insekt zur echten Gefahr für gute Ernten.“ Mildere Winter und längere Vegetationsperioden als Folgen der Klimakrise ebneten ihm den Weg. Es gelte, die Ausbreitung nachhaltig zu stoppen. Die Schilf-Glasflügelzikade überträgt bakterielle Erreger, wie das Ministerium erläuterte. Da diese nicht direkt zu bekämpfen seien, komme es auf das Eindämmen der Überträger an.