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Gleichstellung Berlin hat höchsten Frauenanteil in öffentlichen Topposten

Mehr als ein Drittel der Spitzenpositionen in öffentlichen Unternehmen sind in Berlin mit Frauen besetzt - so viel wie in keinem anderen Bundesland. Dennoch hat auch die Hauptstadt Nachholbedarf.

Von dpa 10.07.2024, 04:15
Berlin steht beim Frauenanteil in Führungspositionen landeseigener Unternehmen im Ländervergleich gut da. (Symbolbild)
Berlin steht beim Frauenanteil in Führungspositionen landeseigener Unternehmen im Ländervergleich gut da. (Symbolbild) Annette Riedl/dpa

Berlin - Berlin hat im Vergleich mit den anderen Bundesländern die meisten Frauen in der Führung öffentlicher Unternehmen. Knapp 35 Prozent aller Führungskräfte in den landeseigenen Betrieben sind Frauen, wie aus einer Untersuchung der privaten Zeppelin-Universität hervorgeht. Der bundesweite Schnitt liegt demnach bei rund 22 Prozent. 

Anteil ist kleiner geworden

Insgesamt wurden bei der Studie 101 öffentliche Unternehmen in Berlin identifiziert sowie 127 Personen, die dort in sogenannten Top-Management-Positionen arbeiten. 53 davon waren demzufolge Frauen. Allerdings hat sich der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Berlin im Vergleich zu einer vorausgegangenen Studie der Universität verringert. Im Vorjahr lag er demnach noch knapp 2,5 Prozentpunkte höher. 

Auch im Vergleich zu anderen großen Städten schneidet Berlin schlechter ab. In Hannover etwa lag der Frauenanteil bei den kommunalen Unternehmen bei knapp 50 Prozent. Allerdings wurden dort auch nur knapp ein Dutzend solcher Firmen ermittelt.

Ein Viertel der Neubesetzungen sind Frauen

Bei den Neubesetzungen liegt Berlin im Ländervergleich auch weiter hinten. Von den 23 Top-Managementposten, die im vergangenen Jahr neu vergeben wurden, wurde lediglich ein Viertel mit Frauen besetzt. In anderen Bundesländern lag die Quote bei Neubesetzungen deutlich höher. 

Jedoch sind insbesondere bei den Neubesetzungen die Angaben zu den Bundesländern aufgrund großer Unterschiede bei der Zahl neu zu besetzender Stellen nur bedingt miteinander vergleichbar. So lag die Frauenquote bei den Neubesetzungen im vergangenen Jahr in Thüringen bei 50 Prozent. Allerdings gab es dort nur auf lediglich acht Spitzenpositionen überhaupt einen Wechsel, während es in Berlin fast dreimal so viele Wechsel waren. 

Daten im April erhoben

Untersucht wurden deutschlandweit 1.420 kommunale Unternehmen in 69 Städten, in denen die öffentliche Hand die Mehrheit hat. Mit Frauen besetzt waren demnach 461 der insgesamt 2087 Posten in Vorstand, Geschäftsleitung oder Geschäftsführung. In die Studie einbezogen wurden neben den Stadtstaaten und Landeshauptstädten jeweils die vier größten Städte je Bundesland - gemessen an der Bevölkerung. Die Daten wurden im April erhoben.