Arbeitsmarkt Dezember bringt in Sachsen-Anhalt mehr Arbeitslose mit sich
Ob Bauindustrie oder auch Landwirtschaft: Im Winter geht der Arbeitsbedarf in Außenberufen regelmäßig zurück. Das zeigt sich auch in den Arbeitslosenzahlen Sachsen-Anhalts.
Halle - Saisontypische Entwicklung am Arbeitsmarkt: In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosenquote im Dezember auf 7,5 Prozent gestiegen. 82.400 Menschen waren zum Stichtag 13. Dezember ohne Arbeit, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch mitteilte. Das seien rund 2000 mehr Arbeitslose als im November. Damals betrug die Arbeitslosenquote 7,3 Prozent. Verglichen mit den anderen Bundesländern lag die Quote Ende 2023 in Sachsen-Anhalt unter der von Bremen, Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Auch deutschlandweit stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember im Vergleich zum November um 31.000 auf 2,637 Millionen Menschen. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent.
„Wie üblich um diese Zeit kam es verstärkt zu Freisetzungen in den Außenberufen“, sagte Regionaldirektionschef Markus Behrens. Dadurch seien mehr Männer arbeitslos geworden. Zudem gelang im Dezember weniger Menschen der Schritt aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung: Zwar fanden 3200 zuvor arbeitslose Männer und Frauen einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das waren aber 600 weniger als im November.
Diese Entwicklung sei ebenfalls saisonal bedingt, so Behrens. „Arbeitgeber halten sich in den Wintermonaten insbesondere in den Außenberufen bei Neueinstellungen zurück.“ Vor allem langzeitarbeitslose Menschen hätten es dadurch schwer, einen Job aufzunehmen.
Auch deren Zahl ist gestiegen: Rund 31.600 Männer und Frauen waren im Dezember länger als ein Jahr ohne Arbeit. Das waren rund 300 mehr als im November und 2300 mehr als im Dezember 2022. Damit belief sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen im Dezember 2023 auf 38,4 Prozent, im Dezember 2022 waren es 36,8 Prozent.
Aber auch die schwächelnden Konjunktur, gestiegene Bauzinsen und gestiegenen Rohstoffpreise ließen Arbeitgeber bei Personalentscheidungen verhaltener agieren: „Die Unternehmen reagieren auf eine Wirtschaftsflaute weniger mit Kündigungen, sondern halten sich bei Neueinstellungen zurück“, sagte Behrens.