Auszeichnungen Friedenspreis Dresden an Gerichtshof für Menschenrechte
Der Dresdner Friedenspreis wird erstmals an eine Institution verliehen. Mit ihr rückt zugleich ein großes Problem in vielen Teilen der Welt in den Fokus - die Einhaltung der Menschenrechte.
Dresden - Der mit 10.000 Euro dotierte Friedenspreis Dresden geht im kommenden Jahr an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Die Auszeichnung soll am 16. Februar bei einem Festakt in der Semperoper verliehen werden, teilte der Veranstalter mit. Den Preis soll EGMR-Präsident Marko Bosnjak aus Slowenien im Empfang nehmen. Die Auszeichnung wird von der Klaus-Tschira-Stiftung gefördert.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gehört zum Europarat und wurde 1959 in Straßburg errichtet. Er entscheidet über Beschwerden, in denen eine Verletzung der in der europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten niedergelegten Rechte gerügt wird.
Gerichtshof für Menschenrechte ist ein Markenzeichen Europas
„Die Institution ist ein Markenzeichen Europas. In seiner über sechs Jahrzehnte währenden Geschichte hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auf vielfältige Weise zur Entwicklung gemeinsamer europäischer Standards in schwierigen Bereichen beigetragen und einen Geist des 'Europäischen' geprägt“, hieß es zur Begründung.
Stimme des Gerichtshofes muss mehr denn je gehört werden
„In einer Zeit, in der der Zeitgeist zunehmend von einer Hinwendung zur Realpolitik einerseits und populistischen und vereinfachenden Herangehensweisen an die komplexen Probleme des modernen Lebens andererseits geprägt ist, muss die Stimme des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte mehr denn je gehört werden“, teilte der Veranstalter mit.
Der Friedenspreis wird seit 2010 an Persönlichkeiten vergeben, „die sich in besonderer Weise um Frieden und Völkerverständigung bemühen“. Bisherige Preisträger waren unter anderen Michail Gorbatschow, der Herzog von Kent, Whistleblower Daniel Ellsberg und Friedensaktivistin Kim Phuc Phan Thi, die als Napalm-Opfer auf einem berühmten Foto aus dem Vietnamkrieg zu sehen ist. 2024 ging der Preis posthum an den russischen Aktivisten Alexej Nawalny.