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2. Fußball-Bundesliga „Für Miro gewonnen“: Kloses emotionale Betzenberg-Rückkehr

Nürnbergs Torwart widmet Miroslav Klose den Sieg in Kaiserslautern. Was für eine Rückkehr für den Weltmeister von 2014. Und in der 2. Bundesliga bleibt der Aufstiegskampf packend.

Von Martin Moravec und Florian Reis, dpa 13.04.2025, 11:10
Miroslav Klose feiert eine emotionale Rückkehr nach Kaiserslautern.
Miroslav Klose feiert eine emotionale Rückkehr nach Kaiserslautern. Thomas Frey/dpa

Kaiserslautern - Miroslav Klose ließ erst nach dem Schlusspfiff seinen Emotionen freien Lauf. Der Weltmeister von 2014 feierte eine aufwühlende Rückkehr auf den Betzenberg und meldete sich mit seinem 1. FC Nürnberg doch wieder im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga zurück.

Doch darüber reden wollte der frühere Nationalstürmer wie auch schon in vergangenen Monaten nicht so recht. Seine Mannschaft müsse auf sich schauen, empfahl der WM-Rekordtorschütze nach dem mehr als glücklichen 2:1 (1:0) im Flutlicht-Highlight beim 1. FC Kaiserslautern. Lieber nicht so viel auf die Tabelle blicken und herumrechnen, sondern einfach Punkte holen.

Klose zieht „alle Hüte“

Irre! Die halbe Liga kann sich fünf Spieltage vor dem Saisonende noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Darunter sind neben den beiden Topmannschaften Hamburger SV (52 Punkte) und 1. FC Köln (51) auch die „Roten Teufel“ (46 Punkte) und eben der „Club“ (44).

„Ich muss alle Hüte vor der Mannschaft ziehen“, meinte Klose nach seiner ersten Rückkehr als Coach auf den Betzenberg. „In der ersten Halbzeit haben wir immer wieder Lösungen gefunden. Nach der Pause ist uns das nicht mehr so gelungen. Da hatte Lautern auch Chancen und wir ein bisschen Glück und einen fantastischen Reichert.“

Keeper Reichert in Dauerbeschäftigung

Verteidiger Fabio Gruber (14. Minute) und der eigentlich schon aussortierte Stürmer Mahir Emreli (68.) erzielten die Tore für die Nürnberger, die nicht erst nach dem Anschlusstor von Marlon Ritter (72. Handelfmeter) ins Schwimmen gerieten. Aber dafür hatten die Franken in Jan Reichert einen Schlussmann, der nach der Halbzeit quasi dauerbeschäftigt war und fast nicht zu bezwingen.

„Ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnten. So wie alle geackert haben, waren alle Matchwinner“, meinte Reichert. „Wir haben das Spiel auch für Miro gewonnen, weil wir wussten, was ihm das bedeutet.“

Unruhe nach Klose-Aussagen

Und zwar eine ganze Menge. Für den in der Pfalz aufgewachsenen Klose ist Kaiserslautern ein Stück Heimat, von 2000 bis 2004 stürmte er auch als Profi für den Traditionsverein. „Dass ich bei unserem zweiten Tor nur kurz gejubelt habe, war unterbewusst. Respekt haben ist mir aber unheimlich wichtig. Wenn man hier aufgewachsen ist, macht das schon etwas mit einem, wenn der FCK verliert“, räumte Klose später ein.

Vor seiner Station in Nürnberg wollte er sogar selbst Coach auf dem Betzenberg werden. Da diese Aussage im Januar 2024 mitten in den Kampf um den Klassenerhalt der Lauterer fiel, sorgte das für einige Unruhe im Umfeld. An der grundsätzlichen Popularität von Vereinslegende Kloses ändert das aber rein gar nichts. 

Ritter: „Das fühlt sich richtig scheiße an“

„Alle wussten, was dieses Spiel für mich bedeutet. Ich habe vor dem Spiel erzählt, dass ich hier meine ersten Schritte gemacht habe“, sagte Klose, der unüblicherweise vom Stadionsprecher vor dem Anpfiff extra begrüßt und beim TV-Interview mit Applaus von der Haupttribüne bedacht wurde. „Aber ich wollte, dass die Mannschaft ihr Gesicht zeigt.“

Die Lauterer, die den Sprung auf den dritten Tabellenplatz verpassten, standen dagegen nicht so glücklich da. „Das fühlt sich richtig scheiße an“, meinte Ritter. „Leider gibt's im Fußball auch mal Tage, wo du so viele Chancen hast, und am Ende mit leeren Händen nach Hause gehst.“ Im verrückten Aufstiegskampf kann aber kommende Woche schon wieder vieles ganz anders aussehen.