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Nach zig Schlaganfällen Grebes Weg auf die Waldbühne - Doku huldigt krankem Musiker

Mit seinem bissigen Lied „Brandenburg“ erlangte Rainald Grebe Berühmtheit. Seit Jahren kämpft der Musiker nun mit einer schweren Krankheit. Ein 3sat-Film fängt das sehr eindrucksvoll ein.

Von dpa Aktualisiert: 21.02.2025, 11:08
Rainald Grebe, Kabarettist und Liedermacher, bei einer Preview der 3sat-Doku „Rainald Grebe: Der Tod im Leben - Unheilbar krank zum größten Auftritt“.
Rainald Grebe, Kabarettist und Liedermacher, bei einer Preview der 3sat-Doku „Rainald Grebe: Der Tod im Leben - Unheilbar krank zum größten Auftritt“. Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin - Der beschwerliche Weg beginnt für den Liedermacher Rainald Grebe 2017 in der Pause einer Show in Düsseldorf. Grebe erleidet einen Schlaganfall. „Nach dem ersten Satz: stockfinstere Dunkelheit“, beschreibt Grebe den Moment in der 3sat-Doku „Rainald Grebe: Der Tod im Leben - Unheilbar krank zum größten Auftritt“, die in der Mediathek verfügbar ist und am Samstag (22.2., 21.15 Uhr) ausgestrahlt wird. Die Worte „suppten weg hinter den Tellerrand“. Es folgten in den Jahren danach weitere Schlaganfälle.

Die Dokumentation von Bärbel Bielek begleitet Grebe und seine Band bei den Mühen Richtung große Bühne. Ein Weg, der nach Rückschlägen schließlich in ein großes Konzert auf der Berliner Waldbühne im Sommer 2023 mündet.

Rainald Grebe zeigt sich optimistisch

Der Schlaganfall in Düsseldorf hat den heute 53 Jahre alten Kabarettisten, der bekannt wurde mit scharfzüngigen Texten wie beim Lied „Brandenburg“, nachhaltig verändert. Die Ärzte diagnostizieren bei dem gebürtigen Kölner eine seltene Gefäßerkrankung, die die Schlaganfälle verursacht.

Der Film zeigt einen milderen Rainald Grebe, ein Stück abgerückt vom Biss früherer Tage. Er zeigt einen verletzlichen, aber weiterhin optimistischen Mann. 

„Die Leitplanken sind schwarz. Man kann am Tag auch mal etwas Schönes erleben, aber der Grundsatz ist schwarz“, erklärt Grebe sein Lebensgefühl. „Ich wollte mich umbringen. Ich wollte weg. Und dann habe ich gedacht, ich habe so vieles, was toll ist.“ Deshalb bringe er sich nicht um. „Ich habe zu viel Schiss.“

Grebe ist von seiner Krankheit gezeichnet

Der Film zeigt eindrücklich, wie sehr die Krankheit den Autoren und Musiker immer wieder zurückwirft. Die meisten Schlaganfälle bekomme er gar nicht mit, erzählt er. Sein Hirn sei voller kleiner Verletzungen. Elf Stück habe er bemerkt. 

Zum Anfang sei das nicht bedrohlich gewesen. Dann sei es immer schlimmer geworden, bis hin zu Problemen beim Laufen und Sprechen.

Trotz Erkrankung keine Resignation

Tod und Krankheiten nehmen im Film einen großen Raum ein. Trotzdem bleibt die Doku grundsätzlich fröhlich - mit einem Grebe, der sich dem Thema Tod zwar ernsthaft aber nicht resignierend stellt. „Ich war sehr hoffnungslos ein paar Monate lang letztes Jahr. Jetzt kommt der Frühling wieder. Die Verbesserungen sind spürbar, sodass ich wieder Hoffnung habe auf Leben.“

Eine bemerkenswerte Rolle im Kosmos Grebe nimmt die Band und das Team des Liedermachers ein. Sie kümmern sich um den angeschlagenen Musiker. 

„Alle sind motiviert und machen das auch aus Liebe zu ihm an vielen Stellen. Alle sind auch irgendwie hier, um sein Lebenswerk zu feiern“, erklärt eine seiner Mitarbeiterinnen in dem Film.

Zuletzt wieder Schlaganfall - abgesagte Tour

Aktuell ist es wieder ruhiger um den Kabarettisten. Der Liedermacher hatte Ende vergangenen Jahres alle Auftritte für die folgenden Monate abgesagt. „Er hatte wieder einen Schlaganfall“, sagte seine Sprecherin. „Im Moment kann niemand sagen, wie lange es dauern wird, bis er sich davon erholt hat.“