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Hochwasser Hochwasser in Elbe und Oder bahnt sich an - erste Warnungen

Schon bald könnten die Pegelstände an Elbe und Oder deutlich steigen. Das Landesamt für Umwelt rechnet in der kommenden Woche mit den Wassermassen.

Von dpa 13.09.2024, 17:05
Die Elbe steigt momentan aufgrund massiver Regenfälle stark an.
Die Elbe steigt momentan aufgrund massiver Regenfälle stark an. Hájek Ondøej/CTK/dpa

Potsdam - Experten rechnen in den kommenden Tagen mit ansteigenden Pegelständen bis hin zum Hochwasser an Elbe und Oder. Erste Hochwasserwarnungen gab das Landesamt für Umwelt (LfU) nach eigenen Angaben bereits für die Lausitzer Neiße, die Oder sowie die Elbe heraus. „Die aktuellen Prognosen lassen an Elbe und Oder beachtliche Hochwasser erwarten“, sagte ein Sprecher der Behörde. Man habe daher Rufbereitschaften angeordnet und beobachte die weitere Entwicklung täglich.

Grund für das sich anbahnende Hochwasser sind laut LfU schwere Niederschläge in den östlichen Alpen, Tschechien und Polen. Im Einzugsgebiet der Elbe in Tschechien habe es bereits ergiebig geregnet. Für die kommenden drei Tage sind Niederschlagsmengen von bis zu 250 Litern pro Quadratmeter vorhergesagt. Zudem zieht ein Tief über dem Balkan nordwärts und beeinflusst auch den Südosten Brandenburgs mit feuchten Luftmassen.

Entlang der Flüsse in Tschechien laufen derzeit bereits die Vorbereitungen auf drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein.

Parallelen zum Oder-Hochwasser 2010

Die prognostizierten Niederschlagsmengen sind nach Angaben des LfU mit denen vom Oder-Hochwasser von 2010 „vergleichbar und könnten zu entsprechend hohen Wasserständen führen“. Damals waren nach tagelangen Regenfällen und heftigen Gewittern im Mai und Anfang Juni 2010 weite Teile des östlichen Mitteleuropas von Hochwasser betroffen. 

Trotz der Warnungen sehe man sich im Unterschied zu 2010 in einer besseren Ausgangslage, so der Sprecher. Diese sei wegen einer ausgeprägten Niedrigwasserphase und trockener Böden günstiger. Flüsse könnten einen Teil der Niederschläge aufnehmen. Zudem wurde seitdem der Hochwasserschutz deutlich verstärkt.

Hochwasserwelle Mitte kommender Woche

Für Brandenburg ergebe sich aufgrund dieses Ausblicks „eine potenzielle Hochwassergefahr für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe“, betonte der Sprecher. Bliebe es bei den erwarteten heftigen Niederschlägen von heute bis kommenden Montag, „dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden“.

An der Oder und der Elbe hatte es schon vor Jahren schwere Hochwasser gegeben. 1997 erreichte der Wasserstand der Oder in Frankfurt den Höchststand mit einem Pegelstand von 6,56 Metern. Teile des Stadtgebietes wurden überflutet. Zuvor hatten die Wassermassen nach Deichbrüchen bereits Gehöfte eingeschlossen. Tausende Einsatzkräfte waren im Einsatz. Das letzte Elbehochwasser in Brandenburg ereignete sich 2013. Mehrere Ortschaften - darunter die Stadt Wittenberge - waren betroffen.