Gedenkveranstaltung Jahrestag des Mauerbaus: Politiker erinnern an Opfer
Hennigsdorf/Potsdam - Zum 61. Jahrestag des Mauerbaus haben Politiker in Brandenburg am Samstag an die Opfer der innerdeutschen Teilung erinnert. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am ehemaligen DDR-Grenzturm in Hennigsdorf (Oberhavel) laut Mitteilung: „Wir gedenken heute am authentischen Ort eines Ereignisses, das für viele Menschen einen tiefen Einschnitt in ihr Leben bedeutete.“ Orte wie der Grenzturm erzählten von dieser Geschichte und ließen die Erinnerungen für nachfolgende Generationen nicht verschwinden. „Das ist von unschätzbarem Wert.“
Der ehemalige Grenzturm im Hennigsdorfer Ortsteil Nieder Neuendorf ist laut Stadt einer der letzten vorhandenen Wachtürme der DDR im ehemaligen Grenzabschnitt Berlin. Heute ist darin eine Ausstellung zur Geschichte der Teilung Berlins und den Auswirkungen zu sehen. Am Samstag gedachten dort der brandenburgische Landtag, die Landesregierung und die Stadt Hennigsdorf der Opfer des Mauerbaus.
Landtags-Vizepräsidentin Barbara Richstein (CDU) bezeichnete die DDR-Grenze als „ein Monument der Abschottung und der Menschenverachtung“. Der Wille zur Freiheit sei letztlich aber stärker gewesen als jede Sperranlage, „auch wenn die Mauer viele unschuldige Menschen das Leben gekostet hat“, sagte sie laut Mitteilung.
Auch an der Glienicker Brücke sollte am Samstagnachmittag der Opfer des Mauerbaus gedacht werden. Dieser Ort war während des Kalten Kriegs wegen des Austauschs von Agenten bekannt geworden. Der Bau der Berliner Mauer hatte am 13. August 1961 begonnen und die deutsch-deutsche Teilung besiegelt.
Allein in Berlin starben nach dem Mauerbau nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. An der innerdeutschen Grenze waren laut Bundesregierung mindestens 260 Todesopfer zu beklagen.