Arbeitsmarkt Jeder Sechste pendelt zum Arbeiten in anderes Bundesland
Zum Arbeiten über die Landesgrenze: Rund 148.600 Sachsen-Anhalter pendeln zur Arbeit in ein anderes Bundesland – doch die Arbeitsagentur sieht Potenzial, einige zurückzuholen.

Halle - Die Zahl der Berufspendler über die Landesgrenze ist in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Nach Angaben der Regionaldirektion der Arbeitsagentur arbeiteten rund 17 Prozent der in Sachsen-Anhalt lebenden Beschäftigten in einem anderen Bundesland, also etwa jeder Sechste. Von 865.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seien dies 148.600 Personen gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2023 sei dies ein Anstieg um 3.100 gewesen. Die meisten sogenannten Auspendler aus Sachsen-Anhalt arbeiteten demnach in Sachsen (38.400), in Niedersachsen (38.200) und in Thüringen (14.500).
Arbeitsagentur: „Viele Auspendler können zurückgewonnen werden.“
Die Zahl der Menschen, die aus einem anderen Bundesland zum Arbeiten nach Sachsen-Anhalt pendelten, stieg laut Arbeitsagentur leicht um 400 Beschäftigte. Die Zahl der Einpendler habe zum Stichtag im Juni vergangenen Jahres bei 76.200 Beschäftigten gelegen.
Pendeln gehöre für viele Beschäftigte zum Berufsleben dazu, weil die passende Arbeitsstelle nicht immer direkt am Wohnort liege, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. „Viele Auspendler wissen jedoch oft nicht, welche attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten regionale Unternehmen bieten.“ Sie stellten für Sachsen-Anhalt daher ein wichtiges Fachkräftepotenzial dar. Mit besseren Rahmenbedingungen wie Infrastruktur oder Arbeitsbedingungen könnten viele Auspendler zurückgewonnen werden.