Dreiländereck Jubiläum mit Pussy Riot: 20. Neiße Filmfestival
Großhennersdorf/Görlitz - Beim 20. Neiße Filmfestival (23. bis 28. Mai) laufen in drei Wettbewerben und diversen Reihen rund 90 Produktionen. Eröffnet wird es mit der surrealen Tragikömodie „Franky Five Star“ über die Suche nach sich selbst im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau, nach der Preisverleihung spielt die russische Band Pussy Riot unter freiem Himmel am Kühlhaus in Görlitz, wie die Veranstalter am Montag in Dresden ankündigten.
„Die Kraft, die uns ins Kino zieht, bringt auch das Team des Neiße Filmfestivals Jahr für Jahr zusammen“, schrieb Sachsens Ministerpräsident und Schirmherr Michael Kretschmer in einem Grußwort. Es sei längst zu einer kulturellen Institution im Dreiländereck geworden, „mit einem treuen Stammpublikum, das den osteuropäischen Film jenseits des Mainstream-Kinos schätzt“. Martin Půta, Hauptmann der Region Liberec und ebenfalls Schirmherr, hob neben der beachtlichen Entwicklung die wachsende Verbindung regionaler Kinos hervor.
Die Fokus-Reihe beschäftigt sich diesmal mit dem politischen und gesellschaftlichen Nachlass der ehemaligen Sowjetunion. Es laufen Filme über das politische, soziale und wirtschaftliche Leben von der intellektuellen Auseinandersetzung bis zum Alltag - eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur präsentiert „Postsowjetische Lebenswelten“.
Neben drei Spielfilmen, die vom Zusammenleben in der Festspielregion erzählen, laufen neun Dokumentarfilme zu Umweltschutz, sozialer Ungerechtigkeit oder auch Kunst und Musik sowie 34 Kurzfilme in der Konkurrenz um die jeweils beste Produktion. Mehrere Reihen präsentieren Beiträge regionaler Filmemacher zum Leben in der Lausitz oder an der Grenze sowie das aktuelle Filmschaffen in den drei Ländern.