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Vor Bundestagswahl Klingbeil: SPD kämpft bis Sonntagabend um jede Stimme

Am Sonntag wird gewählt, und die SPD kämpft um jede Stimme. Parteivorsitzender Klingbeil ruft seine Partei zum Endspurt auf - denn 27 Prozent sind noch unentschieden.

Von dpa 21.02.2025, 14:52
SPD-Chef Lars Klingbeil (SPD) sieht noch 27 Prozent der Wählerinnen und Wähler unentschieden - er ruft seine Partei zum Kampf um jede Stimme auf. (Archivfoto)
SPD-Chef Lars Klingbeil (SPD) sieht noch 27 Prozent der Wählerinnen und Wähler unentschieden - er ruft seine Partei zum Kampf um jede Stimme auf. (Archivfoto) Annette Riedl/dpa

Osnabrück - Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat SPD-Parteichef Lars Klingbeil seine Partei zum Endspurt aufgefordert. 27 Prozent der Wähler seien noch unentschlossen, wen sie am Sonntag wählen wollten, sagte der Politiker bei einer SPD-Veranstaltung in Osnabrück: „Das wird eine ganz knappe Kiste.“ 

Nach allen Umfragen steht die Union deutlich vor der SPD, beide Parteien büßen allerdings einer neuen Erhebung zufolge in der Wählergunst ein. Laut Trendbarometer von RTL und ntv fielen CDU und CSU in der Sonntagsfrage um einen Prozentpunkt auf 29 Prozent, die SPD verlor ebenfalls einen Punkt und stand bei 15 Prozent. 

Sicherung der Industriearbeitsplätze

Klingbeil sagte, er wisse um die Umfragen. Aber aus seiner Sicht spreche für den SPD-Kandidaten Olaf Scholz dessen große internationale Erfahrung und dessen Besonnenheit. CDU-Herausforderer Friedrich Merz habe keine Erfahrung in der Führung einer großen Behörde. Merz habe etwa zum Thema Lieferung des Taurus-Waffensystems an die Ukraine fünf Meinungen. „So kannst Du nicht internationale Politik machen“, sagte Klingbeil. „Olaf Scholz ist der Richtige im Kanzleramt, und dafür kämpfen wir bis Sonntagabend um 18 Uhr.“

Die wichtigste Aufgabe ist aus seiner Sicht das Thema Wirtschaft und Arbeit mit der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. US-Präsident Donald Trump führe auch einen Krieg um Industriearbeitsplätze. „Wir wollen keine Arbeitsplätze an China, Indien oder die USA verlieren, wir kämpfen um jeden Industriearbeitsplatz.“

Steuerreform für arbeitende Menschen

Er forderte eine deutliche Steuerentlastung für Berufe wie Kassiererinnen, Krankenschwestern und Polizisten. Die SPD trete für eine Steuerentlastung von 95 Prozent der Menschen ein. „Die Menschen, die morgens aufstehen und das Land nach vorn bringen, müssen sagen, die SPD ist meine Partei“, sagte Klingbeil.

Mit Blick auf die Klimapolitik sagte Klingbeil, dass die soziale Komponente von Anfang an mitgedacht werden müsse. Das sei beim Heizungsgesetz erst im Nachhinein geschehen. Auch stoße der „erhobene Zeigefinger“ viele ab, sagte Klingbeil: „Man darf nicht den Menschen sagen, Euer Leben, das Ihr führt, ist falsch - das führt zu Widerstand und dazu, dass wir die notwendigen Veränderungen nicht erreichen.“