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Protest Lehrkräfte demonstrieren gegen Zusatzstunde

Von dpa Aktualisiert: 14.02.2023, 23:09
Lehrer protestieren auf dem Domplatz der Landeshauptstadt.
Lehrer protestieren auf dem Domplatz der Landeshauptstadt. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Mit Trillerpfeifen und Plakaten haben Lehrkräfte in Magdeburg dagegen demonstriert, dass sie voraussichtlich ab Mitte März eine Stunde pro Woche länger vor den Klassen stehen sollen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zum Protest aufgerufen. Unter dem Motto „Hoch mit der Bildung, runter mit der Arbeitszeit!“ versammelten sich nach Polizeiangaben schätzungsweise 2500 Menschen auf dem Domplatz in Magdeburg.

Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: „Ich unterrichte gern mehr, wenn jemand anders den Rest macht!“ oder „Leerer kann Jeder“. Eine weitere Kundgebung ist für Dienstag auf dem Marktplatz in Halle geplant.

GEW-Landeschefin Eva Gerth sagte, man müsse sich gegen die Erhöhung der Arbeitszeit wehren. Der Ärger sei groß. „Wir zeigen der Landesregierung mit dieser Kundgebung, dass wir keine Lust haben, die Ergebnisse der ganzen verfehlten Personalpolitik der vergangenen Jahre auf unserem Rücken wegzutragen.“ Stattdessen brauchten die Lehrkräfte Unterstützung. Zudem müsse die geplante bessere Bezahlung für Grundschullehrkräfte schnell kommen. Die Arbeit der Lehrer müsse Anerkennung finden.

Das Land reagiert mit der zusätzlichen Stunde pro Woche auf den Lehrermangel und das hohe Maß an Unterrichtsausfall. Für Grundschullehrkräfte bedeutet die Neuregelung 28 statt bislang 27 Unterrichtsstunden, für Sekundarschul- und Gymnasiallehrkräfte 26 statt 25 Unterrichtsstunden pro Woche. Die sogenannte Vorgriffsstunde soll bis zum Schuljahr 2027/28 gelten.

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) betonte jüngst, Sachsen-Anhalts Lehrkräfte erreichten mit der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung nun bundesweiten Durchschnitt. Die zusätzliche Stunde pro Woche wird entweder vergütet oder kann auf einem Arbeitszeitkonto angespart werden. Von der Arbeitszeiterhöhung ausgenommen sind laut Feußner rund 2000 Lehrkräfte ab 62 Jahren sowie Behinderte ab einem Grad von 50 Prozent und befristet angestellte Lehrkräfte.