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Staatsanwaltschaft Neun Jahre für Halle-Attentäter nach Geiselnahme

Er wurde nach dem Attentat von Halle zur Höchststrafe verurteilt. Aus dem Gefängnis versuchte der 32-Jährige mit einer Geiselnahme freizukommen. Welche Strafe bekommt er dafür?

Von dpa 19.02.2024, 15:42
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Im Prozess wegen Geiselnahme im Gefängnis in Burg hat die Generalstaatsanwaltschaft für den Attentäter von Halle eine neunjährige Haftstrafe gefordert. Zudem solle eine anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet werden, denn es seien immer weitere Straftaten zu erwarten, hieß es am Montag im Plädoyer in Magdeburg. Der Angeklagte habe seine lebenslange Freiheitsstrafe wegen des Halle-Attentats abgesessen, als er in seiner Zelle eine schussfähige Waffe bastelte. Sie sei von den Bediensteten als Maschinenpistole erkannt worden. Alle hätten von seiner Tat in Halle gewusst, bei der er zwei unbeteiligte Menschen willkürlich erschoss, auch damals waren die Waffen selbst gebaut. Die Bediensteten seien dem Geiselnehmer völlig ausgeliefert und in Todesangst gewesen. Der Ausbruchversuch scheiterte.

Die Nebenklageanwälte, die die ehemaligen Geiseln vertreten, schlossen sich der Forderung der Generalstaatsanwaltschaft an. Der Verteidiger des Angeklagten verzichtete auf einen konkreten Strafantrag. Nach der Beweisaufnahme stehe die Tat fest. Der Verteidiger verwies jedoch auf eine Sicherungsverfügung, nach der immer zwei Bedienstete beim Öffnen und Verschließen des Haftraums dabei sein sollten. Am Tag der Geiselnahme sei es nur einer gewesen. „Das rechtfertigt nicht die Tat des Angeklagten, muss aber wenigstens berücksichtigt werden.“ Der Gefangene hatte den Einschluss am Abend genutzt, um einen Beamten mit seiner selbst gebastelten Waffe zu bedrohen und sich den Weg Richtung Freiheit zu bahnen.

Das Landgericht Stendal, das in einem Hochsicherheitssaal in Magdeburg verhandelt, will das Urteil aller Voraussicht nach am 27. Februar verkünden.