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Krisenübung Niedersachsen rüstet sich gegen Afrikanische Schweinepest

In Deutschland tauchen immer wieder neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest auf. Wie kann man eine Ausbreitung der Tierseuche verhindern? In Niedersachsen wurde nun geübt.

Von dpa 14.09.2024, 13:39
Landwirtschaftministerin Miriam Staudte (Grüne) nimmt an der Übung zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest teil.
Landwirtschaftministerin Miriam Staudte (Grüne) nimmt an der Übung zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest teil. Michael Matthey/dpa

Hannover/Eschede - Angesichts der weiter fortschreitenden Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und anderen Ländern Europas bereitet sich Niedersachsen auf mögliche Ausbrüche vor. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte begleitete dafür eine Krisenübung in Eschede (Landkreis Celle), wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilte.

Ziel war es, die Maßnahmen zur Eindämmung der gefährlichen Tierseuche zu erproben. Auch wenn es in Niedersachsen laut Ministerium nach dem bislang einmaligen Ausbruch im Jahr 2022 im Emsland keinen weiteren Eintrag der Tierseuche gab, wappne sich das Land.

„Vor dem Hintergrund aktueller Ausbrüche in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist die Gefahr einer Einschleppung der ASP nach Niedersachsen real“, sagte die Grünen-Politikerin. Ein Ausbruch hätte massive wirtschaftliche Folgen - mit rund 6,9 Millionen Schweinen sei Niedersachsen eines der wichtigsten Bundesländer für die Schweinehaltung in Deutschland.

„Leider gibt es keinen hundertprozentigen Schutz“, so die Ministerin. „Daher müssen wir gut vorbereitet sein.“

Spürhunde suchen nach verendeten Wildschweinen

An der Krisenübung nahmen über 60 Vertreter verschiedener Institutionen teil, darunter die Veterinärbehörden, die Landesjägerschaft, die Bundeswehr und die Landesforstverwaltung. Auch speziell ausgebildete Suchhunde kamen zum Einsatz, die beim Aufspüren von verendeten Wildschweinen halfen.

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium fördere bisher die Ausbildung von 30 Kadaversuchhunden sowie die Entwicklung einer Wildtier-Koordinaten-Erfassungs-App mit knapp 600.000 Euro. Weitere Mittel werden laut dem Ministerium für die Weiterentwicklung der App und laufende Schulungsprogramme bereitgestellt.

Im Jahr 2023 wurden den Angaben zufolge in Niedersachsen 4.700 Wildschweinproben im Labor getestet - alle mit negativem Ergebnis. Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt, oft mit tödlichem Ende. Menschen und andere Haus- und Nutztiere sind nicht gefährdet.