Soziales Nonnemacher: Mehr Förderung für Frauenhäuser im Land
Wittenberge - Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat auf die bessere finanzielle Ausstattung der Frauenhäuser im Land verwiesen. Im Juni habe Brandenburg rückwirkend zum Jahresbeginn seine jährliche Förderung von rund zwei auf drei Millionen Euro aufgestockt, sagte sie am Mittwoch beim Besuch des Frauenhauses in Wittenberge (Landkreis Prignitz) im Rahmen einer Sommertour. „Gewalt gegen Frauen ist in Brandenburg nach wie vor ein großes Problem.“
Mit dem zusätzlichen Geld sollen für die Kommunen Anreize gesetzt werden, kein Geld mehr von Frauen zu erheben, die Schutz vor häuslicher Gewalt in Frauenhäusern suchen. So gibt es pauschal zusätzlich 17.000 Euro sowie 2400 Euro pro bereitgestelltem Familienzimmer, wenn auf ein Entgelt für die Nutzung verzichtet wird. Außerdem soll die neue Richtlinie für eine bessere Bezahlung der Mitarbeiterinnen und den Ausbau des Betreuungsangebots sorgen.
Seit dem Ende der Corona-Pandemie gebe es wieder mehr Fälle häuslicher Gewalt, sagte Nonnemacher. Nach Polizeiangaben wurden von Mai bis Ende vergangenen Jahres landesweit 3658 Delikte registriert, wie das Sozialministerium im Februar auf eine Anfrage der Linke-Landtagsfraktion mitteilte. Das waren 78 Fälle mehr als im gleichen Zeitraum des vorangegangenen Jahres.
„Wir verfügen landesweit über ein gut organisiertes Netz von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen“, sagte die Ministerin. In Brandenburg gibt es 24 Frauenhäuser, in denen laut Ministerium im vergangenen Jahr 464 Frauen und 585 Kinder aufgenommen wurden. Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) will den Schutz für Frauen vor Gewalt mit Ländern und Kommunen bis spätestens 2025 gesetzlich verbessern.