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Fußball-Nationalmannschaft Nummer eins: Baumann ist „auf den Geschmack gekommen“

Oliver Baumann ist der Senior im Nationalteam. Lange muss er auf sein erstes Länderspiel warten. Jetzt steht er gegen Italien im Rampenlicht. Und diese Rolle gefällt dem Hoffenheimer schon.

Von dpa 23.03.2025, 06:42
Aktuell ist Oliver Baumann der erste Ballfänger der Nation.
Aktuell ist Oliver Baumann der erste Ballfänger der Nation. Federico Gambarini/dpa

Dortmund - Nach seinem jahrelangen Reservistendasein in der Fußball-Nationalmannschaft macht Oliver Baumann die plötzliche Hauptrolle als Nummer eins im Rampenlicht großen Spaß. „Ja“, sagte der 34-Jährige vor dem Viertelfinal-Rückspielspiel in der Nations League gegen Italien heute (20.45 Uhr/RTL) in Dortmund, er sei „auf den Geschmack gekommen - definitiv!“ 

Ansprüche auf einen Dauerstatus als Stammkeeper mag der Teamsenior nach gerade einmal drei Länderspielen gerade auch mit dem weiten Blick auf die WM 2026 nicht formulieren: „Das finde ich noch viel zu weit nach vorne geschaut.“ 

Ter Stegen spielt - „wenn er fit und leistungsfähig ist“

Zumal Bundestrainer Julian Nagelsmann in Dortmund noch einmal bekräftigte, dass der noch verletzte Marc-André ter Stegen grundsätzlich seine erste Wahl im DFB-Tor bleibt. „Wenn Marc fit und zu 100 Prozent leistungsfähig ist, dann wird er die Nummer eins sein“, sagte der Bundestrainer über den 32 Jahre alten Schlussmann des FC Barcelona, der wohl bis zum Sommer ausfällt. 

Ter Stegen musste über viele Jahre Manuel Neuer den Vortritt bei Turnieren lassen. „Marc hätte sich die Chance verdient, mal ein großes Turnier zu haben“, sagte Nagelsmann. „Wenn er nicht fit sein sollte, ist der Kampf für alle Torhüter eröffnet um die Nummer eins“, ergänzte der Bundestrainer.

Baumann hat sich aktuell gegen den sechs Jahre jüngeren Stuttgarter Alexander Nübel durchgesetzt. Bei seinen bislang drei Länderspielen ging er jeweils als Sieger vom Platz. Zweimal blieb er dabei ohne Gegentor. Beim 2:1 im Hinspiel gegen Italien in Mailand verdiente er sich Bestnoten. Als Statement für einen dauerhaften Nummer-eins-Status mochte er das aber nicht bewerten.

Baumann war schon bei Löw dabei

„Statement? Darauf möchte ich gar nicht groß eingehen. Mir geht es darum, dass ich die Aufgabe, die ich bekomme, bestmöglich erledige. Ich möchte der Mannschaft einfach helfen, so gut ich kann.“ Auch im Rückspiel gegen Italien.

Jahrelang sah es so aus, als wenn Baumann nie zu seinem Länderspieldebüt käme. Schon unter dem früheren Bundestrainer Joachim Löw zählte er 2020 erstmals zum Kader. Erstmals im DFB-Tor stand aber erst im September 2024 in München beim 1:0 in der Nations League gegen die Niederlande.

„Ich bin einfach immer drangeblieben, jede Rolle, die ich bekommen habe, habe ich akzeptiert“, sagte Baumann zu seiner Beharrlichkeit mit „viel Fleiß und viel Arbeit“. Bei der Heim-EM im vergangenen Jahr war er die Nummer drei hinter Neuer und ter Stegen. „Jetzt darf ich spielen“, frohlockt Baumann.