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Erfindungsgeist Optik bei Patentanmeldungen in Thüringen vorn

Erfinderischer Freistaat: Betrachtet man die Einwohnerzahl, dann steht Thüringen bei den Patentanmeldungen so gut da wie kein anderes ostdeutsches Bundesland.

Von dpa Aktualisiert: 12.03.2025, 11:59
Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr wieder mehr Erfindungen zum Patent angemeldet. (Symbolbild)
Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr wieder mehr Erfindungen zum Patent angemeldet. (Symbolbild) Sven Hoppe/dpa

München/Erfurt/Jena - Unternehmen aus Thüringen haben im vergangenen Jahr 520 Erfindungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) in München angemeldet. Das waren verglichen mit dem Jahr zuvor 17 Patente mehr, wie aus Daten der Bundesbehörde hervorgeht.

Die meisten Anmeldungen aus Thüringen stammten demnach aus der Optik: 129 Erfindungen aus diesem Bereich wurden 2024 eingereicht - ein deutliches Plus von rund 57 Prozent verglichen mit dem Jahr zuvor. Die Optik-Industrie hat in Thüringen eine lange Tradition, namhafte Unternehmen der Branche haben Standorte im Freistaat. Die meisten anderen Patentanmeldungen kamen aus den Bereichen Medizintechnik (94) und aus der Messtechnik (55).

Vergleichsweise hohe Patent-Quote

Auch wenn aus anderen Bundesländern absolut deutlich mehr Patentanmeldungen gab, steht Thüringen im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl vergleichsweise gut da. Pro 100.000 Einwohner verzeichnete der Freistaat den DPMA-Angaben nach 25 Anmeldungen - kein anderes Bundesland im Osten Deutschlands hat eine höhere Quote. In Sachsen-Anhalt liegt sie etwa bei 4 und in Sachsen bei 13 pro 100.000. 

Thüringen schneidet so gesehen auch besser ab als einige andere westdeutsche Bundesländer und schafft es immerhin auf Platz vier im gesamten Länder-Ranking. Allerdings ist der Abstand zu den Klassenbesten Baden-Württemberg mit 137 und zu Bayern mit 85 Anmeldungen pro 100.000 Einwohnern groß. Näher dran ist der Freistaat dagegen schon an Niedersachsen mit 38 und Nordrhein-Westfalen mit 29 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohnern. 

Bundesweit gingen aus der Industrie im vergangenen Jahr 40.064 Patentanmeldungen in München ein, vier Prozent mehr als 2023. „Es ist ein gutes Zeichen, dass deutsche Unternehmen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage stark in Forschung und Entwicklung investieren und auf den Schutz ihrer Innovationen setzen“, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. 

Viele Anmeldungen werden abgelehnt

Eine Anmeldung bedeutet nicht automatisch, dass das betreffende Patent auch erteilt wird. 2024 schloss das Amt insgesamt 45.242 Prüfverfahren ab, sechs Prozent mehr als 2023. Doch in 21.298 Fällen wurde kein Patent erteilt.