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LUA-Jahresbericht PFAS in mehr als der Hälfte tierischer Lebensmittel gefunden

Die Landesuntersuchungsanstalt konnte die Ewigkeitschemikalien besonders in Wildschweinfleisch nachweisen. Kein Grund zum Alarm, sagt deren Leiter Albrecht.

Von dpa 14.08.2024, 13:46
Jens Albrecht, Präsident der Landesuntersuchungsanstalt, stellte am Mittwoch den Jahresbericht seines Hauses vor (Archivbild)
Jens Albrecht, Präsident der Landesuntersuchungsanstalt, stellte am Mittwoch den Jahresbericht seines Hauses vor (Archivbild) Robert Michael/dpa

Dresden - Die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS sind 2023 in mehr als der Hälfte tierischer Lebensmittelproben in Sachsen gefunden worden. „Das ist kein sächsisches Spezifikum, sondern europaweit so“, sagte Jens Albrecht, Präsident der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen (LUA), bei der Vorstellung des LUA-Jahresberichts 2023 am Mittwoch in Dresden. 

Der Gehalt habe aber in allen Fällen unterhalb der EU-Obergrenze gelegen. „Also insofern kein Alarm“, so Albrecht. Insgesamt überprüfte die LUA 114 tierische Lebensmittelproben (Ei, Fisch, Fleisch und Milch) auf die Chemikalien. Besonders hohen Gehalt stellte die LUA bei den Wildschweinproben fest.

Besonderes Augenmerk galt im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung der Überprüfung auf sogenannte Ewigkeitschemikalien (PFAS). Diese Chemikalien werden aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften als Beschichtung von Regenjacken, Teflonpfannen oder auch bei Körperpflegeprodukten eingesetzt. Sie sind sehr schwer abbaubar und lagern sich daher in der Natur und auch in Lebensmitteln ab. 

PFAS bringen gesundheitliche Risiken mit sich. So habe man bei Kleinkindern mit einem hohen PFAS-Gehalt im Blut eine verminderte Impfreaktion festgestellt, erläuterte Albrecht. „Es ist gut, wenn PFAS möglichst nicht in unserer Nahrung auftaucht und damit auch nicht in unseren Körper gelangt“, fügte er hinzu.

0,2 Prozent der Lebensmittelproben gesundheitsgefährdend

Insgesamt untersuchte das LUA 20.000 Lebensmittelproben. Die Beanstandungsquote lag bei 17,4 Prozent, nur 0,2 Prozent wurden allerdings als gesundheitsschädlich eingestuft. Bei den weiteren Beanstandungen ging es vor allem um irreführende oder nicht vorschriftsmäßige Kennzeichnungen. Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass Lebensmittel in Sachsen sicher sind, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). 

Als Beispiel für mangelhafte Kennzeichnung führte Albert Garnelen an. „Wir haben festgestellt, dass es dort bestimmte Tendenzen gibt, Verbraucherbetrug zu machen“, sagte Albert. So werde durch einen erhöhten Wasseranteil das Verkaufsgewicht erhöht, was zu Proteinausflockungen, verringertem Nähr- und Genusswert und erhöhtem Salzgehalt führe.

Eine positive Entwicklung stellte das LUA im Bereich der Veterinärmedizin fest: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) nehme zwar weiterhin eine dominierende Rolle ein, so die Ministerin. Allerdings waren die ASP-Nachweise 2023 erstmals rückläufig: Die Anzahl ging um mehr als die Hälfte auf 408 zurück (2022: 947). „Das ist wirklich eine erfreuliche Nachricht“, sagte Köpping. Gerade für Sachsen Schweinebauern sei das ein wichtiger Erfolg.