Verkehr Polizei beanstandet fast jeden zweiten Lkw bei Kontrollen
Die Polizei hat Lkw und Busse verstärkt kontrolliert. Wie fallen die Ergebnisse in Sachsen-Anhalt aus?
Magdeburg - Bei der Verkehrsüberwachung von Lkw und Bussen hat die Polizei in Sachsen-Anhalt in der vergangenen Woche bei fast der Hälfte der kontrollierten Fahrzeuge Verstöße festgestellt. Insgesamt seien 395 Fahrzeuge des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs überprüft worden, teilte das Innenministerium am Samstag mit. „Bei 168 Fahrzeugen, also 43 Prozent, gab es Beanstandungen.“
Die meisten Verstöße gab es den Angaben zufolge wegen nicht eingehaltener Lenk- und Ruhezeiten (135), gefolgt von der falschen Bedienung des Tachografen (118) sowie technischer Mängel an den Fahrzeugen (44). 22 Verstöße seien so schwerwiegend gewesen, dass die Weiterfahrt untersagt wurde.
Auf der A14 durfte etwa ein Fahrer eines Gefahrguttransporters nicht weiterfahren. Er sei ohne festes Schuhwerk gefahren und habe die Ruhezeiten nicht eingehalten, hieß es. Außerdem seien die Bremsen seines Anhängers verschlissen gewesen.
Nicht ausgeruhte Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer, erheblich beschädigte Lkw, überladene Sattelzüge und viel zu schnell fahrende Laster stellten ein enormes Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr dar, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). Aufgrund der Vielzahl der aufgedeckten Verstöße werde die Landespolizei die Kontrollen fortsetzen.
Sachsen-Anhalts Polizei hat sich mit den verstärkten Überprüfungen an der internationalen Roadpol-Kontrollwoche „Truck & Bus“ beteiligt. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten waren dazu an verschiedenen Orten im Land im Einsatz.
Roadpol steht für European Roads Policing Network, eine Nicht-Regierungsorganisation, die aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union hervorgegangen ist. Die Schwerpunktkontrolle „Truck & Bus“ vom 19. bis 25. Februar 2024 war die erste von mehreren geplanten Aktionen in diesem Jahr. Ziel der Kontrollen ist es, die Zahl von Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Europas Straßen zu reduzieren.