Halle Prozess nach mutmaßlichem Brandanschlag auf Abgeordnetenbüro
Halle - Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf das Wahlkreisbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby aus Halle muss sich seit Montag ein Tatverdächtiger vor dem Landgericht verantworten. Das Gericht geht nach Angaben eines Sprechers derzeit nicht von einem politischen Hintergrund der Tat aus. Der Mann sei psychisch auffällig, teilte der Sprecher am Dienstag mit. Im Falle einer Verurteilung gehe es dann auch um eine mögliche Schuldunfähigkeit und die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung.
Diaby begrüßte den schnellen Beginn des Prozesses. Damit sei ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit getan, teilte der Bundestagsabgeordnete mit. Trotz der anhaltenden Beeinträchtigungen durch den Brandschaden werde er seine Arbeit fortsetzen. „Ich lasse mich nicht einschüchtern“, betonte er.
Anfang Mai dieses Jahres war das Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten erneut Ziel eines Angriffs geworden. Eine Tür des Büros stand in Flammen. Zeugen alarmierten die Einsatzkräfte und hielten den Tatverdächtigen vor Ort fest. Bereits mehrfach war das Büro des im Senegal geborenen Parlamentariers Ziel von Angriffen. Die Attacke im Mai wurde deutschlandweit verurteilt, unter anderem von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).