Bundestagswahl Reichinnek erzielt zweistelliges Ergebnis in Osnabrück
Die Spitzenkandidatin der Linken für die Bundestagswahl, Heidi Reichinnek, hat in Osnabrück einen Achtungserfolg erzielt - für den Sieg in ihrem Wahlkreis reichte es aber nicht.
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Osnabrück - Die Linken-Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek hat bei der Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis in Osnabrück ein zweistelliges Erststimmen-Ergebnis erzielt. Allerdings unterlag sie im Rennen um den Wahlkreissieg ihrem Kontrahenten, dem CDU-Spitzenkandidat in Niedersachsen Mathias Middelberg, wie aus Daten des Landeswahlleiters in Hannover hervorgeht. Demnach erhielt Reichinnek rund 11,8 Prozent der Erststimmen. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 hatte die Linke in der Stadt 3,2 Prozent erreicht. Reichinnek bildete das Spitzenduo ihrer Partei mit Jan van Aken.
Middelberg, der zuletzt Vizechef der Unionsfraktion im Bundestagswahl war, setzte sich knapp gegen den SPD-Kandidaten Thomas Vaupel durch. Middelberg kam auf 29,7 Prozent der Erststimmen, Vaupel erhielt 28,2 Prozent.
Ob Middelberg mit einem Direktmandat ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab und entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis.
Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.