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Bildung Sachsen-Anhalt will Schulleitungen besser qualifizieren

Mit einem neuen Programm will das Land Führungskräfte fit für die Zukunft machen. Sie sollen den Wandel an den Schulen besser begleiten. Das ist geplant.

Von dpa Aktualisiert: 05.03.2025, 12:29
In Sachsen-Anhalt sind viele Schulleitungen unbesetzt. (Archivbild)
In Sachsen-Anhalt sind viele Schulleitungen unbesetzt. (Archivbild) Arne Dedert/dpa

Halle/Magdeburg - Teams motivieren, Veränderungen gestalten und Schulkonzepte entwickeln: Sachsen-Anhalt qualifiziert Schulleitungen künftig mit der Unterstützung der Heraeus Bildungsstiftung. „Mit dieser Kooperation geben wir ihnen weitere Werkzeuge an die Hand, um ihre Schulen noch erfolgreicher zu führen und weiterzuentwickeln“, sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU). „Unser Ziel ist es, sie optimal auf die Herausforderungen der modernen Schulentwicklung vorzubereiten und sie bei ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen.“

Zeitgemäße Führungskräftequalifizierung sei das Zauberwort. Die Heraeus Bildungsstiftung gestaltet das Programm in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (Lisa). Für 120 Teilnehmer stellen sie Trainerinnen und Trainer für mehr als 20 Fortbildungstage an drei Standorten im Land bereit. Das sind Halberstadt, Magdeburg und Halle. Finanziert wird das Programm je zur Hälfte vom Land und der Stiftung. Für das erste Jahr sind 600.000 Euro veranschlagt. 

Dabei richtet sich das Programm nicht nur an gegenwärtige Schulleiterinnen und Schulleiter - im Gegenteil: In erster Linie soll denjenigen eine Chance geboten werden, die sich ihrer Führungskraft bisher nicht bewusst waren.

Großes Interesse erwartet

Mit dem „Bildungscampus Leadership Sachsen-Anhalt“ entsteht ein zentraler Anlaufpunkt für Fortbildung, Austausch und Begleitung von Schulleitungen. Die Programme sollen praxisnah und wissenschaftlich fundiert sein. Ein ganz neuer Ansatz soll her: Von Neuausrichtung und Neustrukturierung in der Ausbildung von Führungskräften ist die Rede. 

Das Bildungsministerium sieht ein großes Interesse an dem Programm. Melden könne sich grundsätzlich jeder. „Die Nachfrage und der Bedarf ist da“, sagte die Ministerin. 

Im Land gibt es rund 800 öffentliche Schulen. Insbesondere an Grundschulen fehlen vielfach Schulleitungen. Jüngsten Zahlen zufolge waren an den rund 440 Grundschulen etwa 60 stellvertretende Schulleitungen und etwa 40 Schulleiterstellen unbesetzt. 

Schulleiter sieht Notwendigkeit 

Für den stellvertretenden Vorsitzenden der Vereinigung der Schulleiter an Gymnasien in Sachsen-Anhalt, Frank Werner-Bentke, sind die Maßnahmen zentral wichtig und notwendig. „Die Schulleitung ist ausschlaggebend für die Qualität von Schulen“, sagte Werner-Bentke, der das Gymnasium J.F.Herder in Merseburg leitet. Qualifizierte Führungskräfte würden in Deutschland immer gebraucht, Maßnahmen zur Verbesserung seien daher sehr zu begrüßen. Was die Schulungsmaßnahmen aber für langfristige Effekte hätten, müsse sich erst noch zeigen.