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Seehandel Seehäfen schlagen mehr Güter um als im Vorjahr

Zwei Jahre in Folge wurden in den deutschen Seehäfen weniger Güter verladen. 2024 änderte sich das. Doch nicht alle Häfen profitierten gleich.

Von dpa Aktualisiert: 18.03.2025, 11:57
Die deutschen Seehäfen haben 2024 wieder mehr Güter umgeschlagen (Archivbild).
Die deutschen Seehäfen haben 2024 wieder mehr Güter umgeschlagen (Archivbild). Christian Charisius/dpa

Wiesbaden/Hamburg - Die deutschen Seehäfen haben im vergangenen Jahr trotz schwieriger konjunktureller Bedingungen mehr Güter umgeschlagen als 2023. Insgesamt waren es 274,0 Millionen Tonnen, ein Plus von 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In den beiden Vorjahren hatte es jeweils Rückgänge gegeben. Das vergangene Jahr blieb demnach noch 6,7 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019, als 293,5 Millionen Tonnen umgeladen wurden. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe sprach von einem guten Ergebnis trotz herausfordernder wirtschaftlicher Lage.

Hamburg war trotz eines Rückgangs um 2,6 Prozent auf 97,0 Millionen Tonnen mit Abstand der umschlagsstärkste deutsche Seehafen, vor Bremerhaven (42,5 Millionen Tonnen, +8,6 Prozent), Wilhelmshaven (34,5 Millionen Tonnen, +15,7 Prozent) und Rostock (23,2 Millionen Tonnen, -2,8 Prozent). 

USA bedeutendster Handelspartner 

Wichtigstes Partnerland im Seehandel 2024 waren wie 2023 die Vereinigten Staaten. Der Seehandel mit den USA wuchs im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent auf 29,8 Millionen Tonnen. „Insgesamt entfielen mehr als zwei Fünftel (13,7 Millionen Tonnen) des Güterumschlags mit den USA auf den Empfang fossiler Energieträger“, erläuterte das Amt. Deutschland bezieht unter anderem Flüssiggas aus den USA.

Auf den Plätzen der wichtigsten Handelspartner im Seeverkehr 2024 folgten Norwegen mit 25,8 Millionen Tonnen (+2,6 Prozent), Schweden mit (23,8 Millionen Tonnen (+3,3 Prozent) und China (19,1 Millionen Tonnen, -4,9 Prozent). 

Kohle, Öl und Gas wichtige Säule des Seehandels 

In den deutschen Seehäfen gingen 2024 insgesamt 40,1 Millionen Tonnen Kohle, Erdöl und Erdgas aus dem Ausland ein. Das waren 5,6 Prozent mehr als im Jahr 2023, als der Seehandel mit fossilen Energieträgern bereits markant gestiegen war, wie die Statistiker weiter mitteilten. Der Containerumschlag der Seehäfen lag im Jahr 2024 mit 13,3 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern um 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 von 15,0 Millionen solcher Container wurde aber noch nicht wieder erreicht.

Branche: Investitionen in und Ausbau von Infrastruktur richtig 

Die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Angela Titzrath, sagte, die Corona-Pandemie und der Angriff Russlands auf die Ukraine hätten den Umschlag der Seehäfen in den vergangenen Jahren stark beeinflusst. Gleichzeitig zeigten staatliche Verkehrsprognosen, dass der Waren- und Passagierverkehr weiterwachsen werde. „Deshalb ist der Ausbau von Bahn, Straßen, Wasserstraßen und Pipelines heute wichtiger denn je.“ Es sei richtig und wichtig, dass der Bund nun in die Infrastrukturen und Verteidigung investieren will. „Nur so lassen sich die logistischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte bewältigen.“