Fußball-Bundesliga Spielerische Raffinesse Fehlanzeige: Leipzig im Kampfmodus
Gegen Heidenheim hofften alle auf eine Glanzvorstellung. Am Ende war es eine pure Enttäuschung. Coach Rose hadert mit seiner Taktik. Gegen Wolfsburg im Pokal muss eine Lösung her.

Leipzig - Marco Rose hadert mit seinen taktischen Systemen und sieht vor allem ein Defensiv-Problem. Vor dem DFB-Pokalviertelfinale an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) gegen den VfL Wolfsburg mit Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl haben die Leipziger einen Quantensprung mit dem hoch ambitionierten Team verpasst. Auch die Champions-League-Qualifikation ist nun keine Selbstverständlichkeit mehr.
„Vielleicht ist es nicht so schlecht, mal in die Jäger-Rolle zu kommen, wir haben knackige Aufgaben, jetzt kommen direkte Konkurrenten“, meinte Rose, der mit RB in der Tabelle zurückgefallen ist.
Roses System mit Viererkette funktioniert nicht
Nach dem phasenweise blamablen 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim sieht der Cheftrainer vor allem im taktischen Bereich enorme Rückschritte. „Ich wollte jeden in seiner perfekten Position, das bedeutet 4-2-2-2 mit zwei Mittelstürmern. Aber spätestens nach dem 0:2 wusste ich, es funktioniert so nicht, wir müssen wieder in die Dreierkette zurück. Das war nicht zum ersten Mal in der Saison so, weil wir es nicht schaffen, uns reinzuarbeiten“, haderte er mit seinem ursprünglich mal funktionierenden System.
Hinzu kommen die zahlreichen Fehlpässe beim Herausspielen aus der eigenen Hälfte und vor allem im letzten Drittel. „Das Thema Unsauberkeit begleitet uns schon die ganze Saison, wir sind zu unpräzise“, meinte der 48 Jahre alte Rose, dem die Enttäuschung im Gesicht stand. Dennoch bemerkte er: „Ich habe ein Gefühl für meine Mannschaft, ich habe nicht das Gefühl, dass wir verunsichert sind. Das würde ich erkennen.“ So bleibt RB statt im Fortschritts-Modus weiter im Kampf-Modus, „so wie ich es schon am 1. oder 2. Januar gesagt habe“.
Rose will gegen Wolfsburg Lösungen finden
Nun wolle er „gegen Wolfsburg Lösungen zu finden, um ins Pokal-Halbfinale einzuziehen“, denn er glaube an sein Team. Torwart Péter Gulácsi sieht „insgesamt noch sehr viel Luft nach oben. Ich finde, dass die Richtung nicht schlecht ist, wir müssen Spiele gewinnen und in den Flow kommen“.
Kapitän Orban, der als Abwehrchef Teil des Defensiv-Problems und auch Verursacher des Strafstoßes zum 0:2 war, sieht das Problem in der Offensive: „In der letzten halben Stunde waren wir zu ungenau und haben zu wenig Torgefahr ausgestrahlt. Gerade in den letzten 20 Minuten hätte ich mir hier zuhause etwas mehr erhofft.“ So kommt RB nicht weiter. „Wir verlieren nicht die Nerven“, sagte Orban.