Popmusik Album Nummer drei: Darum gilt Tate McRae als neue Britney
Mit „Greedy“ landet Tate McRae 2023 einen weltweiten Tiktok- und Charthit - und drückt aufs Tempo. Auf ihrem dritten Album singt sie über ihre Eltern und mit ihrem prominenten Freund.

Köln - „Greedy“, „2 Hands“ oder „It's ok I'm ok“: Im Radio und in sozialen Medien wie Tiktok führt spätestens seit 2023 kein Weg an Tate McRae (21) vorbei. Die kanadische Popsängerin, die viele Medien „die neue Britney Spears“ nennen, hat ihr drittes Album veröffentlicht - es heißt „So Close To What“.
Dabei plante die musikalische Senkrechtstarterin eigentlich eine Karriere als Tänzerin, schließlich ist ihre deutsche Mutter Tanzlehrerin: Mit zwölf Jahren besucht McRae einen mehrwöchigen Kurs an der staatlichen Ballettschule Berlin. Ein Jahr später kommt sie ins Finale der US-Castingshow „So You Think You Can Dance“. Tanzen reicht ihr jedoch nicht: Auf ihrem Youtube-Kanal präsentiert sie selbstgeschriebene Songs und wird schnell von Plattenfirmen entdeckt.
Der erste Durchbruch gelingt der damals 16-Jährigen 2020 mit der Tiktok-viralen Ballade „you broke me first“, die Britney Spears als eines ihrer Lieblingslieder adelt. Die US-Popikone ist nicht nur das große Vorbild der Kanadierin. Die beiden haben musikalisch auch einiges gemeinsam: provokante Texte über weibliche Selbstbestimmung, teils anzügliche Musikvideos und packende Beats. Das zeigt 2023 auch der virale Hit „Greedy“, mit dem McRae endgültig und weltweit auf sich aufmerksam macht.
Eine Abfuhr an Männer: Tate McRae gibt sich selbstbewusst
Auf „So Close To What“ mit insgesamt 15 Titeln arbeitet die Kanadierin erneut mit dem Leadsänger von OneRepublic, Ryan Tedder, zusammen, der viele ihrer Songs mitschreibt und produziert. Auf dem Titeltrack „Miss Possessive“ gibt sich McRae eifersüchtig und besitzergreifend („Nimm die Hände von ihm“), in der bereits im September veröffentlichten Single „It's ok I'm ok“ erteilt sie Männern eine klare Abfuhr.
„In dem Song bin ich die selbstbewussteste Version meiner selbst“, erklärt die 21-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Ich brauche keinen Mann, ich komm’ alleine klar. Ich bin nicht mehr geblendet von irgendwem, ich sehe alles klar und deutlich.“
Der moderne Elektro-Pop-Sound ist durchmischt von R&B- und Hip-Hop-Einflüssen und erinnert teilweise an den frühen Popsound der 2000er Jahre. Zu der Zeit hatte Spears große Erfolge mit Songs wie „I’m a Slave 4 U“, „Toxic“ oder „Gimme More“. Kein Wunder, dass mehrere Medien McRae als „Britney Spears der Gen Z“ bezeichnen.
Ein Liebes-Duett mit ihrem Promi-Partner
Aber die Kanadierin kann auch anders: In der Gitarren-Ballade „Nostalgia“ singt sie melancholisch über ihre Eltern und Dinge, die sie im Leben bereut haben. „Daddy studierte Jura und hätte Architekt werden können. Jetzt wird er 60 und wundert sich, was aus dem großen Traum geworden ist“, heißt es im Abschlusssong. Die Musikerin gibt allerdings zu, dass nicht alle Fakten stimmen: „Er ist 53 und war wirklich beleidigt, als er den Text gehört hat.“
In dem Up-tempo-Song „I Know Love“ singt die Kanadierin erstmals mit ihrem Freund zusammen, dem australischen Rapper The Kid LAROI (21). Der schaffte 2021 mit 17 Jahren und dem Justin-Bieber-Duett „Stay“ seinen Durchbruch.
„Es ist echt schwer, meinen Musikstil einzuordnen“, sagt McRae. Er sei vor allem von ihr als Tänzerin geprägt. Auf ihrer Welttournee, die sie im Mai und Juni auch nach Deutschland führt, verspricht die 21-Jährige: „Ihr könnt sehr viel Tanz erwarten, ganz viel Energie, einfach eine komplette Show.“ Und die dürfte auch die Fans von Britney Spears begeistern.