Umweltverschmutzung Schauspieler-Paar taucht vor Rügen nach Geisternetzen
Herrenlose Netze in den Gewässern sind oft tödliche Fallen für Fische und andere Meeresbewohner. Ein Schauspieler-Paar schreitet zur Tat - und taucht unter. Für den Tierschutz.
Sassnitz - Das Schauspieler-Paar Tessa Mittelstaedt (47) und Matthias Komm (54) ist für den Umwelt- und Tierschutz vor der Insel Rügen tauchen gegangen.
Ihr Ziel sei es, zusammen mit anderen Tauchern herrenlose Netze - sogenannte Geisternetze - aus der Ostsee zu bergen. „Ich erachte diese ganze Geschichte als sehr sinnvoll. Jedes Tier, das sich in einem der verdammten Geisternetze verheddert, ist eine verlorene Seele“, sagte Mittelstaedt am Samstag vor Beginn des Tauchgangs. Als frühere Assistentin Franzi im Kölner „Tatort“ ist sie einem Millionen-Publikum bekannt.
Organisiert wurde die Aktion von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD), die sich nach Angaben von Projektleiterin Verena Platt-Till seit 2019 auch in der Ostsee für die Bergung herrenloser Fischernetze engagiert. Zusammen mit der Tauchbasis Prora würden regelmäßig Bergungsaktionen durchgeführt.
Alte Netze oder Netzteile können tödliche Fallen für Fische, Schweinswale, Robben oder Seevögel sein. Zudem lösen sie sich mit der Zeit in winzige Plastikfasern auf und belasten die Meere mit Mikroplastik. Häufig überfahren etwa Boote oder Schiffe Stellnetze in der Ostsee, so dass Teile abgetrennt werden und dann im Meer treiben. Auch bei Stürmen können Netze abreißen.