1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Virtuelle Realität: „Titanic“-Ausstellung mit täuschend echten Raumnachbildungen

Virtuelle Realität „Titanic“-Ausstellung mit täuschend echten Raumnachbildungen

Eine Ausstellung in Köln gibt Besuchern das Gefühl, selbst durch die „Titanic“ zu spazieren - und sie dann im Nordatlantik untergehen zu sehen.

Von dpa Aktualisiert: 06.02.2025, 15:11
Ein kaltes Grab im Nordatlantik: Ein Ausstellungsbesucher sieht die „Titanic“ versinken.
Ein kaltes Grab im Nordatlantik: Ein Ausstellungsbesucher sieht die „Titanic“ versinken. Oliver Berg/dpa

Köln - Einmal in einem der Flure der „Titanic“ stehen und sehen, wie das eindringende Wasser immer höher steigt und dann das Licht ausfällt. Einmal durch das Treppenhaus der Ersten Klasse mit seiner berühmten Glaskuppel schreiten. Oder draußen auf dem Meer in einem der Rettungsboote sitzen und den mächtigen Ozeandampfer entzweibrechen und untergehen sehen. Das ermöglicht jetzt eine Ausstellung in Köln, die in 360-Grad-Projektionen Räume und Ansichten des wohl berühmtesten Schiffs der Geschichte rekonstruiert. Die „Titanic“ war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt nach New York mit einem Eisberg zusammengestoßen und untergegangen. Fast 1.500 Menschen starben.

Die Ausstellung „Titanic - Eine immersive Reise“ wird erstmals im deutschsprachigen Raum gezeigt - ab 17. April auch in Hamburg. Für den Besuch muss man vorab ein Zeitfenster buchen.

Auch ein Kölner war auf der „Titanic“

„Titanic“-Fans dürften auf ihre Kosten kommen, zumal die Schau auch etwa 300 Original-Artefakte von der „Titanic“ und anderen Schiffen vereint. Wer Interesse für den Ozeandampfer mitbringt, kann viel entdecken, zum Beispiel ein Schaubild mit den Herkunftsorten aller Passagiere. Da sieht man dann, dass einer auch aus Köln kam: Alfred Nourney (1892-1972), der sich an Bord als Baron Alfred von Drachstedt ausgab. Er liegt direkt gegenüber dem Ausstellungsgelände auf dem Melatenfriedhof begraben. 

Über die Kollision mit dem Eisberg erzählte Nourney 1962 in einem Radio-Interview: „Einen Bums oder so etwas hat's nicht gegeben, kein Glas fiel um.“ Nur eine leichte Bewegung des Schiffs habe er wahrgenommen. Er sei dann nach draußen gegangen, habe sich umgesehen und kurz darauf einen Platz in einem der Rettungsboote ergattert. Über den Untergang selbst sagte er: „Das Heck, das zeichnete sich am Horizont ab, die riesigen Schrauben in der Luft, standen ein Momentchen still, und dann donnert es und rrrrum - weg, rauschte sie in die Tiefe.“ Das Schreien der Ertrinkenden habe er wie einen einzigen Sirenenton wahrgenommen. „Das war wohl das Schlimmste, was beim ganzen Untergang dabei war, dieses furchtbare Schreien von den Leuten.“