Kriminalfall Unterbringung in Psychiatrie nach Treppensturz gefordert
Die Staatsanwaltschaft beantragt für den 19 Jahre alten Mann nach dem tödlichen Tritt im Bahnhof von Uelzen die Unterbringung in einer Psychiatrie. Das Urteil steht nun kurz bevor.

Uelzen - Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat die Unterbringung in einer Psychiatrie für den jungen Beschuldigten gefordert, der in einer Julinacht einem Familienvater einen tödlichen Tritt verpasst haben soll. Der inzwischen 19-Jährige soll es im Bahnhof Uelzen auf ein Mobiltelefon abgesehen haben.
Auch die Verteidigung des Beschuldigten und die Nebenklage schlossen sich den Forderungen der Staatsanwaltschaft an, wie ein Sprecher des Landgerichts am Mittag sagte. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hält den geduldeten Asylbewerber aus Marokko für schuldunfähig, aber gefährlich, führte sie am Freitag vor der Jugendkammer des Landgerichts aus.
Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Der Beschuldigte ist einstweilig untergebracht. Der junge Mann soll den 55 Jahre alten Familienvater am 14. Juli 2024 auf der Durchreise eine Treppe hinuntergestoßen beziehungsweise mit Wucht gegen den Brustkorb getreten haben. Das Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma.
Ein Sachverständiger hatte Anhaltspunkte für eine Erkrankung des mutmaßlichen Täters ausgemacht. Er soll regelmäßig THC-Betäubungsmittel (Haschisch oder Marihuana) konsumiert haben. Tetrahydrocannabinol (THC) ist der psychoaktive, berauschende Wirkstoff in Cannabis. Dies könne Auswirkungen auf die Erkrankung haben, sei aber nicht unmittelbar für die Tat verantwortlich. Im Prozess sagte der Gutachter, der Beschuldigte habe von Stimmen und Geistern gesprochen. Am Montag wird das Urteil erwartet.