Tierseuchen Veterinäre proben Einsatz gegen Schweinepest
Seit 2020 hat Sachsen mit der Afrikanischen Schweinepest zu kämpfen. Bei einer Übung haben nun Veterinäre aus Mitteldeutschland für den Ernstfall trainiert: ein Übergreifen des Virus auf Hausschweine.
Dresden - Tierärzte von Veterinärämtern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt haben bei einer gemeinsamen Übung das Vorgehen beim Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest trainiert. Dabei ging es um ein Übergreifen der Tierseuche auf Hausschweine, wie das sächsische Gesundheitsministerium informierte. „Die Veterinäre probten das koordinierte Vorgehen in fünf großen schweinehaltenden Betrieben und einem Wildpark.“ Dabei sei es etwa um seuchenrechtliche Untersuchungen, Biosicherheitsprüfung, abgestimmtes Verwaltungshandeln und Kommunikation mit den Tierhaltern gegangen.
„Die Übung soll für Klarheit und Erfahrung im Krisenfall sorgen, wenn alle Maßnahmen des Krisenmanagements reibungslos umgesetzt werden müssen“, erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Sachsen hat seit einigen Jahren mit Ausbrüchen der Schweinepest zu kämpfen, bisher allerdings nur bei Wildtieren.
Es sei gelungen, die Tierseuche entscheidend zurückzudrängen, konstatierte Köpping. So könnten die Fachleute ihre Kenntnisse und Erfahrungen an Kollegen aus Mitteldeutschland weitergeben. An der dreitägigen Übung in den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge seien 30 Tierärzte beteiligt gewesen.
Fast 2.400 ASP-Fälle in Sachsen
In Sachsen war Ende Oktober 2020 der erste Fall Afrikanischer Schweinepest (ASP) aufgetreten. Seither wurden laut Ministerium fast 2.400 Fälle nachgewiesen. Davon gelten noch 132 als aktiv, liegen also nicht länger als ein Jahr zurück. Nach Einschätzung Köppings ist es in Sachsen gelungen, die Seuche einzudämmen. Dennoch bestehe die Gefahr, dass sie in Schweinemastanlagen eingeschleppt werde. Daher sei es wichtig, den Ernstfall zu üben.
Die Afrikanische Schweinepest wird durch Viren übertragen. Sie betrifft ausschließlich Schweine, egal ob in freier Wildbahn oder in Tierhaltungen. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Die Infektion der Tiere ist Experten zufolge fast immer tödlich und nicht heilbar. Einen Schutz durch Impfungen gibt es bislang nicht.