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Feuerwehreinsätze Waldbrandgefahr weiter hoch: 362 Brände seit Saisonbeginn

Von dpa Aktualisiert: 21.07.2022, 13:53
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz.
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz. Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Potsdam/Zossen - Nach den zahlreichen Waldbränden der vergangenen Tage kämpfen die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Brandenburg gegen ein Aufflammen der Feuer und neue Brände. Nach einem Feuer am Mittwochabend in der Nähe des Flugplatzes Eggersdorf (Märkisch-Oderland) auf einer Fläche von 3000 Quadratmeter sei die Feuerwehr auch am Donnerstag mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, berichtete der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Philipp Haase, der Deutschen Presse-Agentur. Für den nahen Zugverkehr bestand nach Polizeiangaben keine Gefahr, Personen seien nicht verletzt worden. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.

Auch in der Lieberoser Heide, in der es Anfang Juli auf einer Fläche von 90 Hektar gebrannt hatte, sind ihm zufolge noch Patrouillen unterwegs. Die Waldbrandfrüherkennung registriere immer noch Rauchentwicklung auf der Brandfläche, beschrieb Haase. „Immer wieder kommen offene Feuerstellen zum Vorschein.“ Der Experte hofft auf vom Deutschen Wetterdienst angekündigte eventuelle Niederschläge am Samstag. Die Lieberoser Heide in der Niederlausitz ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz. Die Fläche ist munitionsbelastet, Einsatzkräfte können bei Waldbränden nur vom Rand oder aus der Luft löschen.

Seit Beginn der Waldbrandsaison loderten nach Angaben des stellvertretenden Waldbrandschutzbeauftragten bereits 362 Feuer auf (Stand Donnerstag), auf einer Fläche von insgesamt rund 920 Hektar. Haase sieht weiter eine hohe Gefahr von Waldbränden, auch wenn das Risiko im Vergleich zum Vortag teilweise heruntergestuft wurde. „Die Situation heute stellt sich für mich gefährlich dar“, betonte er. Vor einem angekündigten Gewitter komme meist Wind, und Gewitter ohne Niederschläge seien erst recht gefährlich, denn sie könnten mit Blitzeinschlägen für neue Brände sorgen. Nach Angaben des Umweltministeriums galt am Donnerstag für sechs Landkreise die höchste Gefahrenstufe fünf, in sechs weiteren die zweithöchste Stufe. In den Kreisen Prignitz und Potsdam-Mittelmark galt Stufe drei.

Immer wieder brennt es auch auf Ackerflächen. Am Dienstagabend loderte ein Feuer auf einem 15.000 Quadratmeter großen Getreideacker in Boisterfelde (Uckermark). In Bad Saarow geriet am Mittwoch ein noch nicht abgemähter Bereich eines Feldes in Brand. Ein Mähdrescher-Fahrer der den Brand schnell löschen wollte, wurde verletzt. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen zur Brandursache.