Tarifstreit Warnstreik aus Sicht von Verdi gut angelaufen
Acht Prozent mehr fordern Verdi und der Beamtenbund im Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Angesichts der Wetterlage entschied Verdi, dass der Winterdienst der BSR nicht bestreikt wird.
Berlin - Der Warnstreik im öffentlichen Dienst ist nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi gut angelaufen. Man sei zufrieden mit der Beteiligung, sagte ein Sprecher von Verdi am Vormittag. An einer Demonstration beteiligten sich demnach etwa 2.500 Menschen. Nach der Kundgebung am Bundesfinanzministerium setzte sich der Demonstrationszug in Richtung der Geschäftsstelle der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände in Bewegung.
Gestreikt wird heute und morgen unter anderem bei der Berliner Stadtreinigung (BSR), die auch für den Winterdienst verantwortlich ist. Hunderte streikberechtigte BSR-Mitarbeiter könnten nicht am Streik teilnehmen, weil Verdi angesichts der Wetterlage entschieden habe, dass der Winterdienst „in voller Stärke“ stattfinden solle, sagte Stefan Bornost, der zuständiger Gewerkschaftssekretär für Abfallwirtschaft. Auch tagsüber soll es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge in Berlin gebietsweise schneien.
Schwimmvereine sagen Kurse ab
Die BSR leerte allerdings keine Rest- und Bioguttonnen sowie öffentliche Abfalleimer, Recyclinghöfe sind geschlossen. Gestreikt wird auch bei den Berliner Bäderbetrieben, deren Hallenbäder vereinzelt später oder gar nicht öffneten, wie es hieß. Schwimmvereine sagten Kurse ab.
An der Charité werden planbare, nicht dringende Eingriffe verschoben. Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern sowie die Versorgung von Patienten mit Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen werden aber durchgeführt. Die Auswirkungen bei den Vivantes-Kliniken waren zunächst nicht klar. Es sollten aber keine Stationen geschlossen werden.
Auch bei den Berliner Wasserbetrieben wird gestreikt, durch Notfallpläne sei der Warnstreik aber für die Berlinerinnen und Berliner nicht unmittelbar spürbar, sagte eine Sprecherin.
Verdi und Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Geld
Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die nächste Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist für den 17. und 18. Februar angesetzt.