Tierische Abhöraktion Weitere Fledermausarten in Kyritz-Ruppiner Heide entdeckt
Erstmals hat die Heinz Sielmann Stiftung untersucht, welche Fledermausarten in der Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide leben. Dabei wurden zwei weitere Arten festgestellt.

Kyritz/Havelaue - Mit der Hilfe spezieller Aufnahmegeräte hat die Heinz Sielmann Stiftung in der Kyritz-Ruppiner Heide zwei weitere Fledermausarten nachgewiesen. 19 Nächte lang nahm die Stiftung im Juni und Juli 2024 laut einer Mitteilung über 6.000 Fledermaus-Rufe in ihrer Naturlandschaft auf. Bei der erstmaligen Abhöraktion erfassten sogenannte Batcorder den Ultraschall, den Tiere zur Orientierung nutzen.
Das Ergebnis: 9 der 24 in Deutschland beheimateten Fledermausarten leben auf den Flächen der Stiftung. Vor dem Monitoring der Stiftung waren bereits sieben Arten auf dem Gebiet der Kyritz-Ruppiner Heide bekannt gewesen. Bei dem Monitoring der Stiftung konnten nun zwei weitere festgestellt werden: der Kleiner Abendsegler und der Große Abendsegler.
Das Große Mausohr fühlt sich in Kyritz wohl
Die vorgefundenen Arten hätten teilweise sehr unterschiedliche Ansprüche an Lebensraum und Nahrungsangebot. Der ehemalige Truppenübungsplatz bietet ihnen allen ein Zuhause: Die Fledermäuse finden gute Jagdreviere im offenen Land und an den Waldrändern sowie geeignete Verstecke in den Wäldern. Die alten Dörfer in der Umgebung eignen sich als Tagesquartier. Auch zählt die Heide zu den dunkelsten Orten in Deutschland.
Die enorme Insektenvielfalt in der Heide liefere den Fledermäusen zudem eine optimale Nahrungsgrundlage, die sie auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen kaum noch vorfinden. Unter den registrierten Arten ist das Große Mausohr - mit einer Flügelspannweite von etwa 40 Zentimetern Deutschlands größte Fledermaus. Aber auch die kleine Mückenfledermaus kommt in der Heide vor.
Das Monitoring der Stiftung soll den Angaben zufolge in der Zukunft wiederholt werden. Auf diese Weise möchte die Stiftung noch mehr über die Fledermausbestände erfahren und herausfinden, durch welche Naturschutzmaßnahmen sie unterstützt werden können. Die Heinz Sielmann Stiftung kümmert sich deutschlandweit um Artenschutz und betreut mehrere große Flächen in Brandenburg, darunter auch die Kyritz-Ruppiner Heide.