Zehn Jahre MHB Weniger Geld für Medizinische Hochschule Brandenburg geplant
Die MHB Theodor Fontane, die es seit über zehn Jahren gibt, bildet in Brandenburg Mediziner aus. Nun sollen die staatlichen Mittel gestrichen werden - das stößt auf Kritik.

Brandenburg an der Havel - Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) soll nach den Plänen der SPD/BSW-Koalition in diesem und dem nächsten Jahr weniger Geld vom Land bekommen. Der Entwurf für den Doppelhaushalt sieht 1,6 Millionen Euro pro Jahr weniger vor - das kritisiert die Landtagsopposition aus AfD und CDU, aber auch die Hochschule selbst. Zuvor hatten „Ärzte Zeitung“ und „Nordkurier“ berichtet.
Die MHB ist eine überwiegend nicht-staatlich finanzierte Universität in kommunaler und frei gemeinnütziger Trägerschaft mit Standorten in Brandenburg an der Havel und Neuruppin. Sie erhielt bisher fünf Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau von Forschung, dazu kamen 1,6 Millionen Euro für den Aufbau einer Fakultät Gesundheitswesen.
Das BSW zeigte sich offen für mögliche Änderungen. „Wir werden intern nochmal schauen, wie wir vielleicht das eine oder andere noch umschichten können“, sagte der BSW-Landtagsabgeordnete Andreas Kutsche, der auch Aufsichtsratsmitglied der MHB GmbH ist.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Ludwig Scheetz, sagte: „Die institutionelle Unterstützung von 5 Millionen Euro gibt es weiterhin.“
Uni warnt vor dramatischen Folgen
„Es hat dramatische Konsequenzen“, sagte MHB-Sprecher Eric Alexander Hoffmann. Mit den Geldern haben wir auch wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren finanziert, die Drittmittel eingeworben haben, über die sie sich finanzieren.“ Die MHB hat derzeit rund 1.110 Studierende.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann sieht die Handlungsfähigkeit der Uni in der Forschung gefährdet. „An Forschung jetzt hier 1,6 Millionen zu sparen angesichts dieser riesigen ungedeckten Schecks, die hier in diesem Haushaltsentwurf vorhanden sind, ist nun das Letzte, das sich rechtfertigen lässt“, sagte Redmann. Damit entfielen weitere 1,6 Millionen Euro an Drittmitteln.
„Als Fraktion lehnen wir das ab“, sagte AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt. Er betonte aber auch: „Wir werden auf Dauer nicht drei medizinische Einrichtungen oder Fakultäten tragen können.“ In Cottbus ist die Medizinische Universität Lausitz im Aufbau. Die Health and Medical University in Potsdam ist eine private Uni.