Barbies Traumhaus mitten in Berlin
Berlin (dpa) l Pink und Plastik so weit das Auge reicht: In der Nähe des Berliner Alexanderplatzes entsteht eine lebensgroße Nachbildung eines Barbie-Spielzeughauses. Es ist umstritten: Kinder lernen falsche Rollenbilder, sagen Kritiker. Die Eröffnung ist für den 16. Mai geplant.
Noch ist das "Barbie Dreamhouse" eine 2750 Quadratmeter große Baustelle. Aber einzelne weiße Möbelstücke, pinke Ornament-Tapeten und Vitrinen mit Barbies in verschiedenen Outfits sind schon eingebaut. Durch das Fenster zur Lobby ragt ein großer Pferdekopf aus Plastik.
Zu einer Baustellenführung hatten die Veranstalter kürzlich geladen. Doch schon nach einem kurzen Blick in Barbies Einbauküche und den begehbaren Eisschrank nutzte ein Kritiker die Veranstaltung für sich. Michael Koschitzki von der Jugendorganisation der Linken fragte: "Finden Sie nicht, dass hier mit Küche, Schminken und Singen ein falsches Frauenbild vermittelt wird?"
"Barbie-Puppen spielen unterschiedliche Rollen", kontert Stephanie Wegener, Sprecherin des US-Spielzeugherstellers Mattel. Es gebe auch Editionen der Puppe als Pilotin oder Präsidentschaftskandidatin. "Sie nimmt also eine Vorreiterrolle für Mädchen ein." Vor der Markteinführung der Barbie vor 54 Jahren habe es nur Babypuppen gegeben. Im Barbie-Haus solle moderne Technik die einzelnen Zimmer zum Leben erwecken: Besucher können mit Hilfe von Chip-Armbändern und Videobildschirmen etwa Barbies Kleidung digital anprobieren. "Spielen verändert sich", sagt die Mattel-Sprecherin. Kinder hätten heute vielfach technische Erfahrungen und seien nicht mehr nur an klassischem Spielzeug interessiert.
Das Haus gastiert nach der Eröffnung im Mai voraussichtlich bis zum 25. August in Berlin. Danach geht es auf Tournee durch weitere deutsche Städte.