Bildung Tullner lehnt Handyverbot an Schulen ab
Ein einheitliches Handyverbot an Schulen hält Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner nicht für zielführend.
Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner sieht in dem in Frankreich beschlossenen Handyverbot an Schulen kein Vorbild für Deutschland. Ein einheitliches Verbot an den Schulen halte er nicht für zielführend, sagte der CDU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Schulleitungen entscheiden das ganz individuell, was erlaubt und was verboten wird."
Schulen, die Handys etwa für Recherchezwecke gezielt im Unterricht einbauen wollten, sollten auch die Möglichkeit dazu haben. "Es ist eben auch eine Aufgabe von Schule, Kinder und Jugendliche auf die Chancen, aber eben auch die Risiken und Grenzen der Nutzung von Handys vorzubereiten", sagte Tullner.
Das französische Parlament hatte am Montag ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen. Das Gesetz verbietet grundsätzlich das Nutzen von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I. Der Schritt war eine Wahlkampfforderung des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron gewesen.
Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen. Künftig wird es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten.