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Die Tageszeitung ist Stimme und Spiegel der Region

15.06.2010, 05:23

Heute genau vor 120 Jahren, am 15. Juni 1890, erschien die erste Ausgabe der Volksstimme. Wie schon die Abbildung oben zeigt, liegen geradezu Welten zwischen damals und heute. Das betrifft nicht nur das politische und gesellschaftliche Leben, sondern auch das technische und wirtschaftliche: ob Elektrizitäts- und Telefonnetze für die Datenübermittlung, ob Setzmaschinen oder Rotationsdruck für die Herstellung, ob Straßen- und Automobilbau für den Vertrieb, alles war mitten in der Entwicklung, noch nicht ausgereift. Hörfunk und Fernsehen lagen in der Zukunft, Handy oder iPad nicht einmal im Reich der Fantasie.

Einst war Zeitung gleichbedeutend mit Nachricht. Heute gibt es neben ihr viele Medien. Trotzdem hat die Zeitung alle Entwicklungen überdauert, sich als beständig erwiesen. Im Internet-Zeitalter wird sogar noch deutlicher: Die eigene Region, das unmittelbare Umfeld lassen sich nicht "ausgoogeln". Kein Medium ist im Lokalen so verankert wie die Regionalzeitung, hat dort ein solch enges Netz an Mitarbeitern, ist dort unersetzbar.

Das schlägt sich nicht nur in den redaktionellen Text- und Bildbeiträgen nieder, sondern zeigt sich auch an den privaten und gewerblichen Annoncen, an der Werbung von Firmen für ihre Produkte und nicht zuletzt an familiären Mitteilungen von der Geburts- bis zur Todesanzeige. Die Zeitung ist Stimme wie Spiegel der Region.

Gleichzeitig bietet sie Orientierung in einer unübersichtlichen Welt durch Berichte, Analysen und Kommentare. Sie hilft im praktischen Leben durch Ratgeberseiten, Sonderbeilagen und Themenserien. Und nicht zuletzt soll sie einen angenehmen Schuss Unterhaltung liefern. Das alles ist Zeitung, zusammengestellt von Redaktion und Verlag, ein tägliches Überraschungspaket.

Während andere Medien sich immer mehr auf Interessen oder Sparten konzentrieren, richtet sich die Tageszeitung an jeden, und zwar über alle sozialen Unterschiede und Altersgrenzen hinweg. Darin liegt eine wichtige, gesellschaftlich verbindende Aufgabe.

Aus all diesen Gründen ist Zeitung auch kein überholtes Medium von gestern, sondern Teil der Zukunft. Sie wird sich neben anderen Medien auf eigene Art weiterentwickeln. Auch neben den elektronischen Medien ist und bleibt die gedruckte Tageszeitung durch ihre Zusammenstellung und ihren Charakter doch einzigartig.

Wir haben einen öffentlichen Auftrag, sind aber keine staatliche oder öffentlich-rechtliche Instanz. Wir müssen täglich aufs Neue beweisen, dass die Zeitung ihr Geld wert ist. Ja, auch uns unterlaufen Fehler. Aber glauben Sie uns: Jeder Patzer ärgert uns selbst am meisten. Wir wissen, dass wir das Vertrauen unserer Leserschaft nur behalten, wenn wir es uns immer neu durch Verlässlichkeit und Neutralität verdienen. Und: Unsere Leser sollen spüren, dass der Redaktion bei aller kritischen Grundhaltung, dem Ansprechen auch von Missständen, immer das Wohl und die Entwicklung der Region am Herzen liegen.

Auch deshalb wollen wir der Volksstimme ein Gesicht geben, dass heißt, Ihnen die Gesichter ihrer Macher zeigen. Von heute an finden Sie auf der zweiten oder dritten Seite täglich ein Kurzporträt. Später folgen dann die Macher ihrer jeweiligen Lokalausgabe.

Wir wollen Ihnen auch die Gelegenheit geben, selbst einen Blick in die Arbeitswelt der Zeitungsleute zu werfen: die Computer im Großraum der Zentralredaktion, die rasend schnellen Druckmaschinen, die gewaltigen Papierrollen und und und... Zum Tag der offenen Tür anlässlich unseres Jubiläumsjahres laden wir Sie herzlich ein: 28. August im Druckzentrum Barleben vor den Toren Magdeburgs. Feiern Sie mit uns 120 Jahre Volksstimme!

Ihr Dr. Franz Kadell, Chefredakteur