Ehepaare Nierth und Lohmeyer bekommen Preis

Torgau (dpa) - Der ehemalige Bürgermeister von Tröglitz (Sachsen-Anhalt), Markus Nierth, und seine Ehefrau Susanna sowie das Künstlerehepaar Horst und Birgit Lohmeyer aus Jamel (Mecklenburg-Vorpommern) bekommen den mit 10 000 Euro dotierten Preis Das unerschrockene Wort. Das teilte die Stadt Torgau (Sachsen) am Montag mit. Dort soll der Preis am 22. April kommenden Jahres verliehen werden. Die Jury des Bundes der Lutherstädte habe diese Entscheidung nach ihrer Sitzung am Samstag bekanntgegeben.
Die Ehepaare Nierth und Lohmeyer stehen mit ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement beispielhaft für den Kampf gegen demokratiegefährdende und rechtsextremistische Strömungen in Deutschland, den sie trotz andauernder Anfeindungen und Bedrohungen fortführen, hieß es zur Begründung.
Die Nierths setzten sich nachhaltig für eine Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz ein. Zwar trat Nierth nach Drohungen aus Sorge um seine Familie vom Amt des Bürgermeisters zurück, das Ehepaar tritt aber nach Angaben des Bundes weiterhin für seine Überzeugungen ein.
Das Ehepaar Lohmeyer lebt im als Nazi-Dorf bekannt gewordenen Jamel. Sie veranstalten seit 2007 jährlich ein Rockfestival gegen die Vereinnahmung des Dorfes durch Neonazis. Trotz massiver Drohungen und Brandstiftungen lassen sich die Lohmeyers nicht aus dem Ort vertreiben, hieß es.