Chip-Großprojekt auf Eis gelegt Intel stoppt Mega-Fabrik in Magdeburg: Projekt um zwei Jahre verzögert
Magdeburg wartet weiter: Intel verschiebt den Fabrikbau um zwei Jahre, während neue US-Militäraufträge den Fokus ändern. Welche Folgen das hat.
Magdeburg. - Intel will den Bau seiner geplanten Fabriken in Magdeburg etwa zwei Jahre aufschieben. Darüber hat Konzernchef Pat Gelsinger seine Mitarbeiter schriftlich am Montag informiert. Die unternehmensinterne Mitteilung liegt der Volksstimme seit gestern Abend exklusiv vor.
Intel-Ansiedlung in Magdeburg vorerst auf Eis
Er schrieb wörtlich: „Wir haben kürzlich die Kapazität in Europa durch unsere Fabrik in Irland erhöht, die auf absehbare Zeit unser wichtigstes europäisches Drehkreuz bleiben wird. Basierend auf der erwarteten Marktnachfrage werden wir unsere Projekte in Polen und Deutschland für etwa zwei Jahre pausieren.“
Intel wollte in Magdeburg für etwa 30 Milliarden Euro zwei hochmoderne Halbleiterfabriken mit 3000 Arbeitsplätzen errichten. Der Bund hatte zugesagt, diese Investition mit 9,9 Milliarden Euro zu subventionieren.
Die Baugenehmigung für einen Großteil der Anlagen westlich der Landeshauptstadt ist bereits erteilt. Der Bau, der von Intel bereits 2023 und 2024 verschoben worden war, hätte nunmehr 2025 starten können.
„Secure Enclave“: Intel erhält Großauftrag vom US-Militär
Der krisengeschüttelte Chipriese hat unterdessen einen Großauftrag des US-Militärs an Land gezogen, wie gestern bekannt wurde. Der Konzern habe sich verpflichtet, in dem Programm „Secure Enclave“ modernste Chips für militärische und geheimdienstliche Anwendungen zu produzieren, und sich damit für staatliche Subventionen von rund 3,5 Milliarden US-Dollar qualifiziert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Das geheime Programm „Secure Enclave“ will dem Bericht zufolge abgeschottete Produktionsbereiche in mehreren Bundesstaaten schaffen, darunter Fabriken in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon.