Twitter-Debatte "Aussortieren von Arbeitsverweigerern" - CDU-Politiker sorgt mit Tweet für Empörung
Der Landtagsabgeordnete Alexander Räuscher spricht bei Twitter vom „Aussortieren von Arbeitsverweigerern“. SPD-Landeschefin Juliane Kleemann warnt vor Nähe zu Nazi-Vokabular.
Magdeburg - Mit einem Tweet hat der CDU-Landtagspolitiker Alexander Räuscher am Wochenende für Empörung bei Vertretern von Landes-SPD und der Partei Die Linke gesorgt:
„Sozial wäre wenn alle,Faulen’ knallhart aussortiert werden, um nur echt Bedürftigen zu helfen“, schrieb Räuscher bei Twitter zu einem Volksstimme-Artikel zum Stand der Haushaltsberatungen im Land. Darin ging es auch um Sozialausgaben. Räuscher ergänzte später: „Tatsächlich wird Aussortieren von Arbeitsverweigerern anfänglich mühevoll.“
SPD-Landeschefin Juliane Kleemann antwortete: „Echt jetzt Kollege Räuscher! Sie reden von Menschen wie von Sachen? Aussortieren! Einfach mal ganz kurz nachdenken, dass Sie damit eine Haltung vertreten, die es in der deutschen Geschichte von 1933-1945 auch schon mal gab.“
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Linke-Fraktionschefin Eva von Angern sagte mit Blick etwa auch auf Äußerungen des CDU-Politikers Sven Rosomkiewicz: „Die zunehmend abfälliger werdenden Äußerungen von CDU-Abgeordneten auf Twitter sind mehr als unsäglich. Die CDU stellt den Ministerpräsidenten und genau deshalb sollten die Abgeordneten auf den Boden des Grundgesetzes zurückkehren statt weiter zu versuchen, die AfD rechts zu überholen.“
Räuscher hatte seinerseits zunächst SPD-Chefin Kleemann kritisiert: „Was sollen diese unsäglichen Nazi-Vergleiche?! Schämen Sie sich“, schrieb er bei Twitter. Auf Volksstimme-Anfrage ergänzte er Montag: Er habe von Anfang an sagen wollen, dass diejenigen, die arbeiten können, sich ihr Geld selbst verdienen sollen. Das mit Nazi-Vokabular über einen Kamm zu scheren sei schon ziemlich konstruiert.