Amtsgericht Quedlinburg Corona-Infizierte besucht Tochter in Harzklinikum: Prozessauftakt
Prozessauftakt im Amtsgericht Quedlinburg gegen eine corona-positive Frau, die ihre Tochter im Krankenhaus besucht haben soll. Die Anklage lautet auf versuchte gefährliche Körperverletzung und Hausfriedensbruch.
Quedlinburg - Am Amtsgericht Quedlinburg beginnt am kommenden Dienstag der Prozess gegen eine Frau, die trotz Corona-Symptomen und Quarantäne ihre Tochter im Krankenhaus besucht haben soll. Vier Zeugen seien geladen, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Anklage lautet auf versuchte gefährliche Körperverletzung und Hausfriedensbruch.
Mitte Oktober hatte das Harzklinikum hatte Anzeige erstattet und den Fall öffentlich gemacht. Demnach hatte die corona-positive Frau Anfang Oktober ihre erwachsene, operierte Tochter besucht. Auf der Erklärung, die alle Patienten und Besucher des Klinikums ausfüllen müssen, habe die Frau angegeben, keine Symptome zu haben.
Dabei habe sie kurz zuvor wegen solcher Symptome eine Fieberambulanz aufgesucht und sich testen lassen. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses hätte sie den Angaben zufolge zu Hause bleiben müssen.
Einen Tag nach dem Krankenbesuch hatte das Gesundheitsamt dem Klinikum mitgeteilt, dass bei der Frau das Virus nachgewiesen wurde. In der Folge war laut Klinikum eine lange geplante Operation einer Patientin, die sich das Zimmer mit der Tochter der Besucherin geteilt hatte, abgesagt worden.