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IT-Sicherheit FDP will Kommunen in Sachsen-Anhalt besser gegen Cyber-Angriffe schützen

Sachsen-Anhalts Kommunen sind nicht fit genug gegen Cyber-Angriffe, sagt die FDP im Magdeburger Landtag. Wie die Fraktion die Verwaltungen besser schützen möchte.

Von Robert Gruhne 05.11.2024, 20:12
Den Landkreis Anhalt-Bitterfeld hatte ein Cyber-Angriff im Jahr 2021 hart getroffen.
Den Landkreis Anhalt-Bitterfeld hatte ein Cyber-Angriff im Jahr 2021 hart getroffen. Foto: dpa

Magdeburg - Wie ein Cyber-Angriff einen ganzen Landkreis lahmlegt, konnte man 2021 in Anhalt-Bitterfeld sehen. Die Bilanz: Eine Woche konnten keine Sozialleistungen ausgezahlt werden, E-Mails aus 20 Jahren sind für immer gelöscht, die Umwelt-Datenbank ebenfalls. Der direkte Schaden: 2,5 Millionen Euro.

„Die Bedrohungslage wird unterschätzt“, sagt Konstantin Pott, Sprecher für Digitalpolitik der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. Noch immer haben ihm zufolge nur zwei Landkreise und kreisfreie Städte im Land ein Cybersicherheitskonzept. Die FDP fordert in einem Positionspapier nun eine „umfassende Modernisierung der Cybersicherheit in unserem Bundesland“.

Oft führen menschliche Fehler zu Cyber-Angriffen

Ein Hauptaugenmerk liegt auf Schulungen der Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung. „Bei fast allen erfolgreichen Cyber-Angriffen kann man davon ausgehen, dass irgendwo ein menschlicher Fehler war“, sagt Pott. Ein eingesteckter USB-Stick oder ein angeklickter Link können Einfallstore für Hacker sein. Die FDP will auf regelmäßige, „mindestens jährliche“ Fortbildungen setzen.

Zudem fordern die freien Demokraten ein Informationssicherheitsgesetz des Landes, das verbindliche Standards für alle Behörden und Kommunen vorschreibt. Mehrfaktorauthentifizierung und Backupsysteme sollen zum Standard werden. Ein landesweites „Cyber-Notfallteam“ soll sich laut Fraktion bei Vorfällen schnell einschalten.

Zur Finanzierung sagt Pott: „Die Kommunen werden das nicht allein stemmen können. Wir als Land müssen unterstützen.“

Das zuständige Digitalministerium von Lydia Hüskens (FDP) teilt mit, dass ein Entwurf für ein Informationssicherheitsgesetz Anfang 2025 vorliegen soll. Auch im Bereich Standardisierung der IT sei man vorangekommen. Zudem sollen vom Land finanzierte „Digitallotsen“ die Kommunen entlasten.