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Leseranwältin Leser verändern den Journalismus: So wichtig ist Ihr Feedback

Journalisten sind nicht allwissend – Leser bringen wertvolle Informationen und Perspektiven ein. Wie das Feedback die Arbeit der Redaktion prägt und bereichert.

Von Heike Groll Aktualisiert: 16.09.2024, 15:47
Leser verändern den Journalismus: So wichtig ist Ihr Feedback. 
Leser verändern den Journalismus: So wichtig ist Ihr Feedback.  Foto Heike Groll/VS

Magdeburg. - Wer mit anderen Menschen lange zusammenarbeitet, weiß sehr genau: Über die Jahre kann sich in solch einer Beziehung eine ganze Menge ändern. So ist es auch im Verhältnis zwischen Journalisten und ihrem Publikum.

Vor dem Siegeszug des Internets gab es viel weniger Möglichkeiten, sich selbst aus verschiedenen Quellen die Informationen zu beschaffen, die einem wichtig waren. Redakteurinnen und Redakteure fungierten als sogenannte Gatekeeper.

Vom Gatekeeper zum Zuhörer

Der englische Fachbegriff bedeutet Torwächter und meint, dass Journalisten entscheiden, welche Informationen aus dem riesigen Angebot sie auswählen und Lesern, Zuschauern, Nutzern vermitteln. In der Rückschau muss man zugeben: Eine solche „Hoheit“ konnte zu Kopf steigen.

Gar nicht selten, dass ein Journalist felsenfest davon überzeugt war, nur er – man war schließlich Profi – wisse, was den Leser zu interessieren hat und was nicht, und Letzterer habe das bitte schön hinzunehmen.

Leser als Experten – eine neue Ära

Informationen auswählen und vermitteln müssen Journalisten immer noch. Doch ihr Selbstverständnis ist heute ein grundlegend anderes (oder sollte es zumindest sein).

Welche Bedürfnisse unsere Leserinnen und Leser haben – Information, Orientierung, Unterhaltung –, gibt den Ausschlag dafür, welche Themen wir wie setzen. Vor allem jedoch sind wir Profis, die das journalistische Handwerkszeug beherrschen, aber wir sind nicht auf allen Gebieten schlauer als unser Publikum.

Leserfeedback als Qualitätsmerkmal

Diese Zusatzinformation zu unserem Bericht vom 9. September über die Starliner-Raumkapsel etwa haben wir von einem Leser erfahren: Es sei zwar korrekt, dass laut Artikel zur Zeit sechs Astronauten auf der ISS seien. Dazu kämen aber noch drei Kosmonauten.

Insgesamt seien inzwischen 9 Personen im All. Kleine Zahlen, die das Gesamtbild klarer zeichnen. Wenn Sie uns sachliche Ergänzungen schicken, auf Fehler hinweisen und zu Themen anregen, dann macht das also unsere Arbeit besser. Und das kommt auch anderen Lesern zugute.