Tierseuche Maul-und Klauenseuche: Sachsen-Anhalt kümmert sich um Impfstoff
Im Verbund mit anderen Bundesländern wird Sachsen-Anhalt präventiv tätig.
Magdeburg. - Sachsen-Anhalt hat im Verbund mit den übrigen Bundesländern Brandenburg gebeten, die Impfbank gegen die Maul-und Klauenseuche (MKS) zu aktivieren. Dieser Aufforderung ist das Bundesland gestern nachgekommen und hat MKS-Impfstoff für den Fall einer größeren Ausbreitung der Seuche geordert. „Dann wäre ein schneller Zugriff entscheidend“, sagte ein Sprecher des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt.
Der Impfstoff könnte aber auch in anderen Regionen in Deutschland zum Einsatz kommen, wenn die Krankheit dort nachgewiesen wird. Wie das Friedrich-Loeffler- Institut erklärte, lagern in der Impfbank tiefgekühlt konzentrierte Mengen abgetöteter MKS-Viren in verschiedenen Varianten (Serotypen). Daraus werden bei Aktivierung der Impfbank gebrauchsfertige Flüssigimpfstoffe hergestellt, abgefüllt und an die Länder ausgeliefert. Die Kosten teilen sich die Bundesländer.
Das FLI als Forschungseinrichtung für Tiergesundheit teilte weiter mit, dass es auch nach einer Impfung Handelsrestriktionen für Klauentiere in der EU gebe.
MKS-Impfstoff als Feuerlöscher
«Falls der Impfstoff in Deutschland nicht zur Anwendung kommt, kann er als eine Möglichkeit aufgrund seiner Haltbarkeit an Länder, in denen die MKS ständig vorkommt, abgegeben werden», hieß es. Der Impfstoff ist 18 Monate haltbar. Für den Menschen ist die MKS ungefährlich.
«Die Impfreserve ist wie ein Feuerlöscher im Haus. Es ist beruhigend, ihn griffbereit zu haben, auch wenn man hofft, ihn nie zu brauchen», teilte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) mit. «Es ist gut, dass wir mit der Impfreserve für alle denkbaren Szenarien gerüstet sind. Das stärkt die Reaktionsfähigkeit im Kampf gegen die Seuche und bedeutet nicht, dass tatsächlich geimpft wird. Impfungen sollten der allerletzte Schritt sein.»