Neuer Standort Reaktionen auf Amazon-Zentrum bei Magdeburg
Die geplante Ansiedlung des Online-Versandhändlers Amazon in Sachsen-Anhalt stößt auf Vorfreude, aber auch auf Skepsis.
Magdeburg l Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, hat eine Ansiedlung des Onlinehandels-Riesen in der Börde bei Magdeburg begrüßt. Das Interesse von Amazon zeige, dass Sachsen-Anhalt wegen seiner zentralen Lage zunehmend in den Fokus der Logistikbranche rücke, sagte er.
Eine Ansiedlung von Amazon schaffe nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern lasse weitere Investitionen erwarten, sagte Thomas. Denn: „Amazon ist ein global agierendes Unternehmen, das nicht nur von den weltweiten Mitbewerbern beobachtet wird. Die Errichtung eines Logistikzentrums wird Sachsen-Anhalt automatisch in den Fokus weiterer Investitionen rücken.“
Er würdigte die Bemühungen der Landesregierung bei der Entwicklung und beim Ausbau der Infrastruktur. Gleichzeitig warnte der CDU-Politiker die Gewerkschaften vor einer „diffusen Niedriglohndiskussion“. Amazon sei kein Billigheimer und könne überall in Europa Logistikzentren errichten. Auch in Ländern, die keine Mindestlöhne bezahlen würden. „Stattdessen überlegt man, einen Standort im ‚Herzen‘ Europas mit hohen Löhnen, hohen Standards und einer erstklassigen Infrastruktur zu erschließen“, so Thomas.
Die SPD äußerte sich zunächst erfreut über die Pläne des Online-Riesen in Osterweddingen, verweist aber ebenfalls auf umstrittene Löhne für Mitarbeiter bei Amazon. „Erstens freuen wir uns über die mögliche Ansiedlung und auf über 2000 neue Jobs als Ergebnis einer klugen Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik. Zweitens erwarten wir für gute Arbeit gute Löhne und sehen mit Sorge die ungelöste Tariffrage bei Amazon“, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Holger Hövelmann, in einer Mitteilung.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Andreas Höppner, sagte dem MDR, es sei „grundsätzlich gut, dass wir über 2000 Arbeitsplätze dazugewinnen." Aber: „Amazon ist ein schwieriger Arbeitgeber, bei dem wir es mit vielen Problemen zu tun haben – etwa beim Thema Tarifbindung oder beim Gewerkschaftsbashing."
Amazon will in Osterweddingen vor den Toren Magdeburgs ein Logistikzentrum bauen. Nach Volksstimme-Informationen sollen dort rund 2200 Arbeitsplätze entstehen.