Nur wenige Kommunen erhöhen Steuern: Eine senkt sie
Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Kommunen haben zuletzt größtenteils auf Steuererhöhungen verzichtet. In den ersten sechs Monaten setzten nur 10 der mehr als 200 Städte und Gemeinden einen höheren Satz für eine der kommunalen Steuern fest, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Halle mitteilte. Die Stadt Stößen im Burgenlandkreis schloss dabei in Sachen Gewerbesteuer zu den Spitzenreitern auf: In der Kommune gilt mit dem Hebesatz von 450 Prozent der höchste Wert im Land. Er wird sonst nur in den Großstädten Magdeburg und Halle sowie in Dessau-Roßlau und Thale (Harz) fällig, wie die Statistiker mitteilten.
Einige Gemeinden entschieden sich, die Grundsteuer für Agrarflächen anzuheben. So müssen Landwirte in der Altmärkischen Wische im Kreis Stendal 286 Prozent Hebesatz zahlen statt bisher 250. In Annaburg im Kreis Wittenberg stieg der Satz um 35 Punkte auf 295. Beide Kommunen liegen damit aber weiterhin unter dem Landesschnitt von 330 Prozent.
Eine einzige Kommune senkte die Steuern: Barleben senkte den Hebesatz für die Grundsteuer, die auf bebaute und bebaubare Grundstücke fällig wird, von 700 auf 450 Prozent. Der vorherige Satz war der höchste in ganz Sachsen-Anhalt, und Barleben die einzige Kommune, die ihn erhob.