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traditionelle küche Kulinarisches aus Sachsen-Anhalt: An diesen Klassikern kommt keiner vorbei

Die Küche Sachsen-Anhalts ist vielfältig und bietet allerhand Abwechslung. Als Bundesland in der regionalen Mitte Deutschlands, hatten auch Gerichte aus angrenzenden Ländern Einfluss auf so manche kulinarische Genüsse. Doch es gibt auch Spezialitäten, die eng mit der Region um Harz, Altmark und Unstruttal verbunden sind.

Von Alexander Wermter Aktualisiert: 25.10.2024, 09:27
Glücklich und satt wird so manch einer bei Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt.
Glücklich und satt wird so manch einer bei Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt. Foto: imago/allOver-MEV/Symbolbild

Sachsen-Anhalt - Es gibt Gerichte, bei denen bekommt man sofort ein wohliges Gefühl. Dabei ist das Geschmackserlebnis die eine Sache, Tradition die andere. Bestimmte Speisen wecken Kindheitserinnerungen, werden gemeinsam mit Familie und Freunden verputzt oder lassen Sorgen nach einem anstrengenden Tag vergessen. Natürlich gibt auch die Küche Sachsen-Anhalts viel davon her. Und so manche Kulinarität hat schon Jahrhunderte Bestand.

Harzer Käse

Die Region Harz ist eng mit Sachsen-Anhalt verbunden. Das namensgebende Mittelgebirge erstreckt sich in großen Teilen im Land. Klar, dass der Harzer Käse auch untrennbar mit Sachsen-Anhalt verbunden ist. Der Harzer Käse, auch Harzer Roller genannt, ist ein mit Gelb-oder Rotschmierekulturen gereifter Sauermilchkäse. Daher hat er auch seine charakteristische goldgelbe oder rotbräunliche Farbe. Im unreifen Zustand geht er auch ins Weißliche - dabei ist auch der Kern des Käses weiß und krümelig. Traditionell wird Kümmel als Gewürz mit verarbeitet. Der junge Harzer schmeckt meist milder - nach einiger Reifung eher pikant-würzig, mit einem zudem sehr intensivem Geruch. Harzer Käse wird meist in Verbindung zu dunklem Brot mit Roggen oder Vollkorn gereicht. Eine verwandte Form ist der Handkäse, der beispielsweise als "Handkäs mit Musik" (Hessische Spezialität) mit Essig, Öl und Zwiebeln gegessen wird.

Harzer Käse mit seiner typisch gelb-weißen Farbe.
Harzer Käse mit seiner typisch gelb-weißen Farbe.
Foto: dpa

Altmärkische Hochzeitssuppe

Hochzeitssuppe ist ein Gericht, dass traditionell nach der Trauung eines Paare bei Hochzeitsfeiern gegessen wird. Die Suppe besteht aus einer fetten Hühnerbrühe mit Einlage von Gehacktesklößchen, Eierstich und Spargel. Auch Knollensellerie, Möhren, Porree und Hühnerfleisch gehören dazu. Hochzeitssuppe schmeckt natürlich auch unabhängig von Feierlichkeiten als deftige Mahlzeit.

Hochzeitssuppe wird nicht nur zu Hochzeiten gegessen.
Hochzeitssuppe wird nicht nur zu Hochzeiten gegessen.
Foto: picture-alliance / gms | Erasco

Bötel mit Lehm und Stroh

Dieses Gericht zählt zu den Klassikern der Hausmannskost und ist eine Variante des Eisbeins. Bötel mit Lehm und Stroh ist eine Magdeburger Spezialität. Dabei ist der Bötel das Eisbein, beziehungsweise die Haxe. Der Begriff soll aus dem neu-niederdeutschen stammen und so viel wie Haus oder Hof bedeuten. Das Stroh ist das Sauerkraut, Erbsenpüree wird hier als Lehm bezeichnet.

Milchreis Jeßnitzer Art

Aus dem kleinen Ort Jeßnitz, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, soll diese ausgefallene Spezialität stammen: Milchreis mit Bratwurst. Garniert wird die Kombination aus Süß und Herzhaft mit Zimt, Zucker und ausgelassener Butter.

Milchreis ist ein beliebtes Gericht. In Jeßnitz wird dazu Bratwurst gereicht.
Milchreis ist ein beliebtes Gericht. In Jeßnitz wird dazu Bratwurst gereicht.
Foto:  picture alliance / dpa | Julia Wäschenbach

Köthener Schusterpfanne

Auch bei der Köthener Schusterpfanne bilden süß und herzhaft eine Symbiose. Das Gericht beinhaltet deftigen Schweinebraten, zu dem gekochte Birnen gereicht werden. Kartoffeln eignen sich hervorragend als Beilage.

Baumkuchen

Denkt man an Baumkuchen, verbindet man die süße Leckerei meist mit der Hansestadt Salzwedel. Der Schichtkuchen aus Sandteig und Schokoladenüberzug gilt bei Konditoren als "König des Kuchens". Durch das Backen am offenen Feuer bekommt er seine charaktristischen Spitzen/Tropfen. Die Geschichte des Gebäcks reicht viele Jahrhunderte zurück und erfreute sich auch in anderen Teilen Deutschlands großer Beliebtheit.

Baumkuchen ist als Spezialität aus Salzwedel bekannt.
Baumkuchen ist als Spezialität aus Salzwedel bekannt.
Foto: picture-alliance / gms | gms/Harro_H._Müller

Halloren-Kugeln

Die klebrig süße Leckerei aus der Händelstadt besteht zum größten Teil aus Sahne und Schokolade. Ihren Namen bekamen sie in Anlehnung an die kugelförmigen Silberknöpfe der Halloren, den Salzsiedern aus Halle. Halloren-Kugeln gibt es mittlerweile in vielen verschieden Geschmacksrichtungen. Des Weiteren werden auch andere Süßspeisen in der ältesten, noch heute produzierenden Schokoladenfabrik Deutschlands, hergestellt.

Die Hal­lo­ren-Ku­gel kommt aus der ältesten noch heute produzierenden Schokoladenfabrik Deutschlands.
Die Hal­lo­ren-
Ku­gel kommt aus der ältesten noch heute produzierenden Schokoladenfabrik Deutschlands.
Foto: picture alliance / dpa | Hendrik Schmidt

Salzknochen mit Meerrettich

Ein Knochen der nicht nur aus Knochen besteht: Das Gericht hat seine Wurzeln in der Region um Weißenfels und bezeichnet gepökeltes Schweinefleisch, das noch am Knochen hängt. Serviert wird dies mit Salzkartoffeln und Meerettichsoße.

Klassiker der "DDR-Küche" auch heute noch verbreitet

Doch es gibt noch weitere bekannte Spezialitäten, die aus Sachsen Anhalt stammen oder mit Land und Leuten in Verbindung gebracht werden. Darunter zählen unter anderem die "Bambina" Schokolade aus Zeitz, das "Burger Knäcke", der Milchquark "Leckermäulchen" aus Weißenfels, die "Hansa"- und "Othello"-Kekse aus Wittenberg und "Zetti"-Knusperflocken.

Darüber hinaus werden Klassiker der "DDR-Küche" auch heute noch gern in Sachsen-Anhalt gegessen, wie "Tote Oma" (Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln), Soljanka (russischer Fleischeintopf), Wurstgulasch, Würzfleisch, Steak au four und viele weitere.